Bildrechte: BR / Screenshot Twitter
Audiobeitrag

Polizei München auf Twitter

Bildbeitrag
>

Messer-Attacke in München: Polizei kämpft an Gerüchtefront

Messer-Attacke in München: Polizei kämpft an Gerüchtefront

Im Fall der Messerattacke auf Passanten in München schließt der Pressesprecher der Polizei München, Marcus da Gloria Martins, einen Terrorhintergrund aus. Er erklärt in der radioWelt auf Bayern 2, gegen welche Gerüchte sich die Polizei wehrt.

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

"Das Motiv ist tatsächlich in der Person zu suchen, sicherlich auch ein Stück weit in einer persönlichen Ausnahmesituation, die - das muss ein Gutachten klären - vielleicht auch krankhafter Natur ist, aber in keinem Fall politisch oder religiös motiviert. Und das ist aber genau die Gerüchtefront, gegen die wir antreten müssen."

Da Gloria Martins bezog auch Position zum Twitter-Auftritt der Münchner Polizei, die am Samstag darauf hinwies, dass der mutmaßliche Täter ein Deutscher sei:

"Dass bei Twitter all jene - und ich sage das ganz bewusst so provokant - aus ihren Löchern kriechen, die tatsächlich ideologische Brandstifter sind und trotz der Tatsache, dass es wirklich eine objektive Faktenlage gibt, durch Fragen die Antworten implizieren oder durch ganz klare gegenteilige Behauptungen von Tatsachen, Ängste schüren. Wir leben mittlerweile in einer Zeit, wo wir als Polizei, dass subjektive Sicherheitsgefühl vor solchen Menschen schützen müssen. Und das führt dann zu solchen, sehr konkreten und deutlichen Tweets."

Der Münchner Polizeisprecher betonte im Interview mit der radioWelt auf Bayern 2: "Die sozialen Netzwerke, insbesondere Twitter, sind ja im Prinzip so eine Art Fieberthermometer von Tendenzen. Und nur weil ein ideologisches Gedankengut, das in der Regel sehr fremdenfeindlich und sehr extrem ist, auch sehr laut zu hören ist, heißt es ja noch lange nicht, dass die Mehrheit unserer Bevölkerung so denkt und so eingestellt ist."

"Aber gerade diese Lautstärke, mit der dort argumentiert wird, und auch die Vehemenz in der Unrichtigkeit der Darstellung, zwingt uns dazu, hier wirklich ganz klare Kante zu zeigen."

Anders als beim Amoklauf vor 15 Monaten herrschte am vergangenen Samstag laut Marcus da Gloria Martins keine Panikstimmung im Netz. Das wurde nach den Worten des Polizeisprechers auch am Notrufverhalten deutlich.

"Unsere Bevölkerung war tatsächlich alarmiert, wir hatten mehr Notrufe, wir hatten auch besorgte Anrufer, aber wir hatten keine Phantom-Tatorte und wir hatten vor allem auch keine Mitteilung, dass sich in der Bevölkerung Gerüchte breit gemacht haben."