Das Landgericht Hof sieht es als erwiesen an, dass der Mann mehrmals ein sieben Jahre altes Mädchen und ihren achtjährigen Bruder missbraucht hat. Nun kann er nach seiner Haftstrafe erst dann wieder in Freiheit entlassen werden, wenn gesichert ist, dass von ihm keine Gefahr mehr ausgeht.
Einschlägig vorbestraft
Der Mann hat wegen sexuellen Missbrauchs seiner Stieftochter bereits eine dreijährige Haftstrafe abgesessen. Er verweigerte 2012 aber eine Therapie, weil er sich als zu Unrecht verurteilt sah. Zudem täuschte er die Fachleute der Sexualambulanz, die ihm eine niedrige Rückfallquote bescheinigten, so der Gerichtssprecher. Im aktuellen Fall gestand der Mann am ersten Prozesstag den Missbrauch der Kinder.
Bruder musste Fotos machen
und ist mit ihnen in seinem Auto zu abgelegenen Stellen hinter leerstehenden Gebäuden und Parkplätze gefahren. Dort mussten sich die Kinder zum Teil ausziehen. Er berührte und fotografierte die beiden oder ließ sich selbst vom Achtjährigen bei den Missbrauchshandlungen an der kleinen Schwester fotografieren. Zusätzlich zu dem Geschwisterpaar verging sich der Mann an seiner dreijährigen Stief-Enkeltochter und an einem achtjährigen Mädchen aus der Verwandtschaft.
Stieftochter bricht bei Verurteilung in Tränen aus
Das Gericht begründete die Anordnung der Sicherungsverwahrung unter anderem auch damit, dass er seine Schuld weitgehend verdränge. Dies habe er 2009 im Fall seiner von ihm missbrauchten Stieftochter so erfolgreich getan, dass die Familie die Tochter für die Verurteilung verantwortlich machte und verstoßen hat. Die inzwischen 31-jährige Frau verfolgte den aktuellen Prozess im Gerichtssaal und brach bei der erneuten Verurteilung ihres Peinigers in Tränen aus. "Ich bin hier, um den Fall endgültig abzuschließen, man hatte mir jahrelang auch in der Familie nicht geglaubt. Die Seele wird immer kaputt sein", so die junge Frau beim Prozessauftakt Mitte April im BR-Gespräch.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der Mann überlegt offenbar, ob er in Revision geht. Wegen Fluchtgefahr sitzt er weiterhin in Haft. Sein Verteidiger Jürgen Schmidt, der während des Verfahrens mit deutlichen Worten auf den Mann eingeredet hatte, zweifelt an seiner Einsicht.