Hundetrainerin Monika Bojasch aus Zöschingen bringt Hunden bei, Futter auf dem Weg zu ignorieren. Dazu legt sie Futter auf den Boden. Und wenn der Hund da dran möchte, stellt sie ihren Fuß darüber. Das heißt Stopp, das ist meins.
Und wirklich, der Junghund Sammy, der schon Trainingserfahrung hat, versucht nicht, sich das Leckerli zu klauen, es ist für ihn tabu, und das akzeptiert er. Dann schaut er seine Besitzerin an: Das ist der Moment, in dem die reagieren muss und ihn dafür belohnt. Er bekommt dann Futter aus der Tasche seiner Trainerin.
"Das ist das Ausschlaggebende, dass der Hund lernt: kein Futter vom Boden, sondern nur vom Menschen." Monika Bojasch, Hundetrainerin
Hundefutter nur vom Trainer oder Besitzer
Der Hund soll verinnerlichen: Liegt irgendwo Futter, dann muss ich Kontakt zum Menschen aufnehmen, dann krieg ich etwas – aber von meinem Besitzer. Ein zweiter Versuch: Wieder legt die Hundetrainerin ein Leckerli auf den Boden – in Reichweite von Sammy. Aber diesmal lässt sich Sammy einfach am Leckerli vorbei führen, schaut nicht mal: Meideverhalten nennt man das.
Schwierigkeitsstufe zwei: Die Hunde sollen an Pylonen vorbei gehen, um die rundherum duftende Wienerle-Stückchen gelegt sind. Auch die Hündin Bella ist schon länger beim Anti-Giftködertraining dabei. Sie würdigt das Stück Wurst keines Blickes: Da steckt viel Arbeit dahinter.
Konsequentes Anti-Giftköder-Training ist wichtig
Etwa ein halbes Jahr muss man konsequent üben, sagt Monika Bujasch. Man kann zum Beispiel bei einem Spaziergang draußen Futter auslegen, den Hund laufen lassen und üben.
"Er soll verinnerlichen, wenn er Futter irgendwo rumliegen sieht, dass er Kontakt zum Menschen aufnimmt, das heißt, er soll am Besten zu uns hergerannt kommen. Deshalb beinhaltet mein Anti-Giftköder-Training auch, dass der Hund abrufbar ist." Monika Bujasch
Das können auch ältere Hunde noch lernen, sagt Hundetrainerin Monika Bojasch. Fällt beim Essen zuhause etwas auf den Boden, darf der Hund das natürlich auch nicht fressen.
Polizei geht Hinweisen nach Giftködern nach
Das Training von Monika Bojasch ist wichtig, denn der Polizei in Nordschwaben werden mehrmals im Jahr Fälle gemeldet, bei denen Hunde durch Giftköder geschädigt oder sogar getötet wurden. Die Polizei rät auf jeden Fall, sich bei einem Verdacht bei der örtlichen Dienststelle zu melden.
Hilfreich ist es auch, wenn man einen Teil des verdächtigen Köders einsammelt, dann kann dieser von der Polizei im Labor untersucht werden. Auch wenn die Beamten nicht immer eine Spur zum Täter finden, so können wenigstens die Anwohner gewarnt werden. Denn nicht nur Hunde sind durch Giftköder gefährdet, auch kleine Kinder könnten sich daran vergiften.