Wegen versuchten Totschlags in einer Arbeiterunterkunft im niederbayerischen Landau (Lkr. Dingolfing-Landau) muss sich seit Dienstag ein gelernter Maler vor dem Landgericht Landshut verantworten. Zudem steht er unter anderem wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte vor Gericht.
Alkohol bei Attacke im Spiel
Der Mann wurde mit Hand- und Fußfesseln vorgeführt. Laut Anklage hat der 38-Jährige im Mai in einer Arbeiterunterkunft zweimal mit einer fünf Kilo schweren Hantelstange einem Mitbewohner auf den Kopf geschlagen, als dieser bereits im Bett lag. Dabei soll der Angreifer dem Opfer in ungarischer Sprache gedroht haben, ihn wegen Verrats zu töten.
Die Schläge mit der Hantelstange gab er vor Gericht zu. Allerdings habe er nicht auf den Kopf gezielt und nur leicht geschlagen. Auslöser für den Angriff sei die Trennung von seiner Freundin, viel Alkohol und ein Missverständnis gewesen, so der Angeklagte bei seiner Aussage.
Opfer musste ins Krankenhaus
Der Angegriffene schilderte dagegen, dass der zweite Schlag mit großer Wucht gegen den Kopf erfolgt sei. "Wenn ich den Schlag mit dem Arm nicht etwas abgewehrt hätte, wäre ich jetzt tot", sagte der 45-Jährige wörtlich. Er wurde mit Schädelverletzungen vom Rettungsdienst in eine Klinik eingeliefert.
Angeklagter wehrt sich bei Festnahme
Bei der anschließenden Festnahme leistete der Angeklagte erheblichen Widerstand gegen Polizisten und beleidigte die Beamten massiv, so die Staatsanwaltschaft. Der 38-Jährige muss sich deshalb nicht nur wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung, sondern auch wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte vor Gericht verantworten.
Er sitzt seit seiner Festnahme Anfang im Mai 2023 in Untersuchungshaft. Für den Prozess sind drei Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil wird am Freitag (17.11.2023) erwartet.
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