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Mit mulmigen Gefühl zu den Winterspielen nach Südkorea

Mit mulmigen Gefühl zu den Winterspielen nach Südkorea

Die nächsten Olympischen Winterspiele finden im Februar in Südkorea statt, weniger als 100 Kilometer von der nordkoreanischen Grenze entfernt. Das bereitet Sportlern Bauchschmerzen - auch dem schwäbischen Kombinierer Johannes Rydzek.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Schwaben am .

Erst seit wenigen Stunden ist die Olympische Flamme auf dem Weg und eigentlich sollte dies für alle Sportler, die bei den Winterspielen in Pyeongchang teilnehmen können, ein feierlicher Moment sein. Doch viele Sportler blicken auch mit einem mulmigen Gefühl nach Südkorea. Der offizielle Austragungsort liegt keine 100 Kilometer von der Grenze zu Nordkorea entfernt und ist damit nah dran am Säbelrasseln zwischen Kim Jong Un und Donald Trump.

Bedenkliche Lage

Felix Neureuther hat bereits laut darüber nachgedacht, auf einen Start in Südkorea zu verzichten. Und auch der nordische Kombinierer Johannes Rydzek aus Oberstdorf legt bei dem Thema seine Stirn in Falten.

"Grundsätzlich ist die ganze Lage nicht schön und auch sehr bedenklich. Und natürlich wissen wir auch nicht, wie sich das weiter entwickeln wird. Andererseits ist es für mich auch noch so weit weg. Weil ich erstens noch nicht sicher weiß, ob ich hinfahre, und dann sind es halt noch vier Monate." Johannes Rydzek, nordischer Kombinierer aus Oberstdorf

Bedenken für Rydzek nachvollziehbar

Konkrete Gedanken über seine Teilnahme an den Olympischen Winterspielen macht sich Rydzek deshalb noch nicht. Die Bedenken von Felix Neureuther und anderen Sportlern findet er aber nachvollziehbar.

"Natürlich verstehe ich, dass es eine heikle Situation sein kann. Aber das muss jeder für sich entscheiden. Man sieht es in München, Berlin, in Madrid, London – die ganzen Terroranschläge – man weiß nie, was kommt!" Johannes Rydzek, nordischer Kombinierer aus Oberstdorf

Noch gibt es nach Rydzeks Meinung wenig zu diskutieren, weil noch nicht klar ist, wer sich für Olympia qualifizieren wird. Falls er an den Winterspielen teilnimmt, hofft er aber auf die gute Organisation der Veranstalter – und dass diese für die Sicherheit der Sportler sorgen.

Sport nicht mit Politik vermischen

Auch US-Skirennläuferin Lindsey Vonn hat kürzlich erklärt, dass sie bei Olympia dabei sein wird, auch wenn sie Angst hat. Für die Sicherheit der Athleten werde alles getan. Und auch wenn ein mulmiges Gefühl bleibt, hält Johannes Rydzek nichts davon, seine Meinung in der Öffentlichkeit breitzutreten.

"Ich sehe das einfach getrennt. Das eine ist mein Sport und das Politische ist nicht mein Fachgebiet. Deswegen muss ich das nicht in die Öffentlichkeit tragen." Johannes Rydzek, nordischer Kombinierer aus Oberstdorf