Am 22. Juli 2016 erschoss der 18-jährige Schüler David S. rund um das Münchner Olympia-Einkaufszentrum (OEZ) neun Menschen, verletzte fünf weitere und tötete sich danach selbst. Was war sein Motiv? Fest steht, dass er in der Schule gemobbt wurde, aber auch, dass er eine zutiefst rechtsextreme Einstellung hatte.
Gutachten zeigen rassistische Motive des OEZ-Attentäters
Die Redner ließen keinen Zweifel daran: Die Bayerische Staatsregierung muss, was die Bewertung des OEZ-Attentats angeht, umdenken. Drei wissenschaftliche Gutachten der Landeshauptstadt München hätten deutlich gesagt, dass das Attentat im Einkaufszentrum im Jahr 2016 aus rassistischen Motiven geschehen sei, so der Rechtsanwalt Onur Özata, einer der Nebenkläger im Prozess gegen den OEZ-Waffenhändler. Das sehe jetzt sogar das Bundesamt für Justiz so. Bayern müsse weg von der Einschätzung der Attentäter habe lediglich nach Mobbing in der Schule aus Rache gehandelt.
Landtag lässt OEZ-Attentat neu bewerten
Ein anderer Redner und einer der Gutachter Stadt München, Matthias Quent sagte, es käme einer Farce gleich, wenn eine bayerische Landesbehörde zu einem anderen Ergebnis kommen würde. Die Anwesenden, unter ihnen Angehörige der Opfer des Attentats, zollten den Vorträgen der beiden Redner immer wieder großen Applaus. Zur Zeit wird aufgrund eines Landtagsbeschlusses die Motivlage des OEZ-Attentäters neu bewertet, in einigen Wochen sollen die Erkenntnisse vorgestellt werden.