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Neuer Boom Dorfladen

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Neuer Dorfladen als Ersatz für "Tante Emma"

Neuer Dorfladen als Ersatz für "Tante Emma"

Beim bayerischen Nahversorgungstag in Hallstadt (Lkr. Bamberg) dreht sich alles um die Versorgung der Landbevölkerung. Das Problem: Typische "Tante Emma"-Läden sind fast überall verschwunden und Supermarktketten siedeln sich nicht in Dörfern an.

Von
Heiner Gremer

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Franken am .

Auf dem Land müssen Menschen oft zehn Kilometer oder mehr zurücklegen, um zum nächsten Lebensmittelgeschäft zu kommen. Deshalb werden Dorfläden, die von Bürgern geführt werden, für die Nahversorgung immer wichtiger. Bayernweit gibt es davon rund 100 Stück, der Großteil in Franken.

Innovative Konzepte für Dorfläden

Beim Nahversorgungstag Bayern werden innovative Konzepte vorgestellt. Die Fachtagung richtet sich vor allem an Vertreter aus Handel, Politik, Verwaltung und Wirtschaft. Laut der Beratungsgesellschaft cima, die bereits viele Dorfläden in der Gründungsphase begleitet hat, haben sich über 100 Teilnehmer zum Erfahrungsaustausch angemeldet. Auch Staatssekretär Franz-Josef Pschierer (CSU) vom Bayerischen Wirtschaftsministerium war vor Ort und hat zum Thema "Nahversorgung sichern – Heimat bewahren" gesprochen.

Best Practice-Dorfläden

In Vorträgen und Best-Practice-Beispielen werden zum Beispiel der "Frischemarkt" in der Marktscheune Hallstadt oder der Dorfladen "hoch 2" in Aidhausen (Lkr. Haßberge) vorgestellt. Im unterfränkischen Aidhausen sind der Dorfladen und eine Mehrgenerationenwerkstatt im selben Gebäude untergebracht.

Christian Hörmann, Büroleiter von cima in München berichtet im Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk, dass solche Beispiele gut funktionieren würden. Wenn auch ein Arzt oder eine Apotheke im gleichen Gebäude seien, würden sie sich gegenseitig Kunden bringen.

Neuer Dorfladen im Landkreis Coburg

Ein ganz neuer Dorfladen entsteht gerade im südlichen Landkreis Coburg: Im "Itzgrund Markt" wird es neben dem normalen Lebensmittelsortiment auch einen Metzger, einen Bäcker und ein kleines Café geben. Dieses Rundum-Angebot soll den Dorfladen zum Treffpunkt für die rund 2.200 Einwohner der Gemeinde Itzgrund werden.

Eigentlich hätte der "Itzgrund Markt" längst öffnen sollen. Doch die Initiatoren hatten große Probleme, einen Großhändler als Lieferanten zu finden.

"Die haben uns ausgebremst, deshalb mussten wir die Eröffnung mehrfach verschieben. Jetzt haben wir aber einen regionalen Lieferanten gefunden und werden im November mit Metzger, Bäcker und Café starten, im Dezember dann mit dem gesamten Vollsortiment und rund 3.000 Artikeln öffnen." Dieter Scherbel, stellvertretender Vorsitzende der Gesellschafter

Das sei kein Einzelfall, bestätigt Christian Hörmann von cima. Große Lieferanten seien Edeka, die Rewe Gruppe oder auch regionale Großhändler. Die Händler fordern von den Dorfläden die Abnahme von bestimmten Mindestmengen. Vor allem in der Anfangszeit sei es aber schwer abzuschätzen, wie viel Ware so ein Laden benötigt.

Hier gelte: Je besser der Businessplan und die betriebswirtschaftliche Vorbereitung sei, desto besser lasse sich einschätzen, welche Verträge man eingehen könne und welche nicht. Tipps bekommen Interessierte auf dem Nahversorgungstag Bayern am Donnerstag (19.10.17) in Hallstadt bei Bamberg.