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Chemische Substanzen

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Pärchen bestellt Chemikalien per Post und löst Großeinsatz aus

Pärchen bestellt Chemikalien per Post und löst Großeinsatz aus

Zwei Wissenschaftler hatten sich Chemikalien in ihre Ferienwohnung bestellt. Beide waren am Freitag nach einem Hinweis festgenommen worden - aus Sorge, sie könnten Sprengstoff basteln. Dies stellte sich als unbegründet heraus. Ärger droht dennoch.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Niederbayern und Oberpfalz am .

Am Freitag hat ein Pärchen in Erbendorf (Lkr. Tirschenreuth) für einen Großeinsatz der Polizei mit technischer Sondergruppe des LKA gesorgt. Zunächst hatte es den Anschein, dass sie sich größere Mengen Sprengstoff besorgt hatten. Die beiden stellten sich aber als Wissenschaftler heraus.

Dennoch wirft der Vorfall weiter Fragen auf. Der Deutsche (28) und die Italienerin (36) haben sich vor mehreren Tagen in einer Ferienwohnung in einem Hotel in Pfaben eingemietet. Dorthin bekamen sie per Post dann fast täglich große Gebinde verschiedener Chemikalien geliefert. Die Polizei konnte zunächst nicht ausschließen, dass es sich dabei um Sprengstoff handelt. Sie nahm das Pärchen nach einem Tipp eines Zeugen aus dem Hotel am späteren Freitagnachmittag in einem französischen Mietwagen auf der Zufahrtsstraße zu dem Hotel fest.

Chemikalien sichergestellt

Eine technische Sondergruppe des LKA aus München untersuchte daraufhin sowohl das Auto als auch die Zimmer des Pärchens und fand dort mehrere Chemikalien wie Aceton, Salzsäure und weitere Substanzen - jedoch keinen Sprengstoff. Es stellte sich heraus, dass die beiden Wissenschaftler sind und einen Uni-Abschluss haben. Sie haben einen längeren Auslandsaufenthalt hinter sich und sind erst vor kurzem nach Deutschland zurückgekehrt und haben deshalb noch keinen festen Wohnsitz, so die Polizei.

Noch Freitagnacht wurden sie aus dem Gewahrsam der Kripo Weiden wieder entlassen. Allerdings wird dennoch gegen sie ermittelt. Denn die Polizei fand nicht nur diverse Chemikalien bei den beiden, sondern auch Drogen, unter anderem Marihuana. Es sei nicht von Kleinkonsumenten auszugehen, aber auch nicht von großen Konsumenten oder Dealern, so ein Polizeisprecher.

Drogenlabor "möglich"

Aceton und Salzsäure könnten auch auf Drogenherstellung, also ein Drogenlabor oder Ähnliches, hinweisen. Der Polizeisprecher nennt diese Vermutung "möglich". Es gebe derzeit aber keinen Hinweis darauf, dass das Pärchen in der Ferienwohnung Drogen herstellen wollte. Gleichwohl bestätigt die Polizei Kontakte des Pärchens nach Tschechien. Das würde auch erklären, warum sie sich im Steinwald, im Grenzgebiet zu Tschechien, in einer Ferienwohnung des Hotels niederließen.

Beide stammen nicht aus Bayern. Hinsichtlich der Chemikalien könne man den beiden nichts vorwerfen, so der Polizeisprecher. Die Ermittlungen laufen wegen Besitzes von Betäubungsmitteln. Das Paar ist wieder auf freiem Fuß, die Spekulationen bleiben.