Symbolbild: Polizei kontrolliert Sportwagen
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Polizei löst Treffen von Auto-Posern in München auf

Polizei löst Treffen von Auto-Posern in München auf

Zahlreiche PS-Protzer hatten sich auf einem Parkplatz im Münchner Norden verabredet - davon hatte im Vorfeld auch die Polizei erfahren und löste das illegale Treffen auf. Doch kaum waren die Beamten weg, ging es weiter.

Von
Frank Jordan

Bei einer Schwerpunktaktion der Münchner Polizei gegen die sogenannte Autoposer-Szene wurden am Samstagabend 162 Personen wegen eines Verstoßes gegen die Bayerische Infektionsschutzverordnung angezeigt. Den Betroffenen, die sich mit hoch motorisierten oder getunten Pkw auf dem Parkplatz eines Verbrauchermarktes verabredet hatten, droht ein Bußgeld von 500 Euro.

Organisator selbst nicht dabei

Die Münchner Polizei hatte im Vorfeld Hinweise auf das Treffen bekommen, zu dem ein 18-Jähriger über soziale Medien eingeladen hatte. Kurioserweise nahm der Organisator selbst an der Versammlung dann gar nicht teil, vermutlich weil er letzte Woche drei Mal mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit erwischt worden war und deshalb seinen Führerschein abgeben musste.

Polizei riegelt Parkplatz in München-Freimann ab

Überwiegend junge Männer zwischen 18 und 30 Jahren aus ganz Bayern und darüber hinaus folgten der Einladung und versammelten sich am Samstagabend auf dem Parkplatz eines Verbrauchermarktes im Euro-Industriepark in München-Freimann. Die Polizei riegelte den Parkplatz zu Geschäftsende um 20 Uhr ab, nur nachweisliche Kunden des Verbrauchermarktes durften das Gelände verlassen, die übrigen Personen und ihre in der Regel PS-starken Fahrzeuge wurden kontrolliert.

162 Anzeigen, Geldbußen drohen

Die Beamten werteten das Treffen als verbotene Veranstaltung im Sinne der Bayerischen Infektionsschutzverordnung, die 162 Teilnehmer wurden deshalb angezeigt, auf sie kommt eine Geldbuße von jeweils 500 Euro zu. Der Geschäftsführer des Verbrauchermarktes sprach gegen die Beschuldigten ein Hausverbot aus. Gegen den nicht anwesenden 18-jährigen Veranstalter laufen die Ermittlungen noch. Sieben Pkw hatten keine Betriebserlaubnis, ihre Besitzer mussten sie deshalb stehen lassen. Erst gegen 23.30 Uhr konnten die Maßnahmen beendet werden.

Nach Mitternacht weiteres Treffen an derselben Stelle

Kurz nach Mitternacht bemerkten Streifen jedoch auf demselben Parkplatz ein erneutes Treffen von Autoposern. Von 44 Personen wurde die Identität festgestellt. Ob auch sie wegen eines Verstoßes gegen die Bayerische Infektionsschutzverordnung angezeigt werden, wird derzeit geprüft.

Zahlreiche Geschwindigkeitsübertretungen in der Umgebung

Parallel zu der Kontrollaktion wurden in der näheren Umgebung Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt. 105 Autofahrer waren zu schnell unterwegs, einer fuhr sogar mit 128 Stundenkilometern bei erlaubten 50. Ein 18-jähriger Führerscheinneuling wurde im Sportwagen seines Vaters aus dem Verkehr gezogen, nachdem er mit Tempo 108 durch München gerast war.

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