Über 300 Mitwirkende in historischen Gewändern, dazu tierische Darsteller wie Tauben, Hühner, Schafe, Esel und Kamele, erweckten das biblische Jerusalem für 3,5 Stunden zu neuem Leben und begeisterten das Publikum. Am Ende gab es stürmischen Applaus und stehende Ovationen.
Theaterverrücktes Dorf
Das kleine Sömmersdorf mit seinen knapp 700 Einwohnern bringt alle fünf Jahre die Fränkischen Passionsspiele auf die Bühne. Das theaterverrückte Dorf ist seit Monaten mit den Vorbereitungen beschäftigt. In vielen Familien sind mehrere Personen vor und hinter den Kulissen beteiligt.
Lob für das Ensemble
Dass die vielen Laiendarsteller ihre Sache wie Profis machen und auch die Massenszenen reibungslos funktionieren, dafür sorgen in diesem Jahr erneut Marion Beyer und Hermann J. Vief, die schon 2013 Regie führten. Beide lobten ihr Ensemble nach der Vorstellung überschwänglich.
Manipulation der Massen
Im Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk erläuterte das Regie-Duo, dass bei diesem biblischen Stoff auch der Bezug zur Gegenwart sehr wichtig sei. Themen wie Fremdenfeindlichkeit und Manipulation der Massen seien gerade wieder brandaktuell. So enthält die Handlung auch bewusst die Szene, in der Jesus einer Fremden aus Samaria freundlich begegnet.
Emotion pur auch hinter der Bühne
Freude und Erleichterung, dass alles reibungslos klappte, äußerte am Ende auch Robert König, der Vorsitzende des Passionsspielvereins, der selbst in eine Nebenrolle geschlüpft war. Wenn das Publikum am Ende ergriffen sei, dann herrsche auch auf beziehungsweise hinter der Bühne Emotion pur, so der Sömmersdorfer. Es sei ein schönes Gefühl zu wissen, dass die Leute nach der Vorstellung etwas mit nach Hause nehmen. Nachdem die erste Anspannung nun abgefallen ist, freuen er und seine Mitstreiter sich unterdessen bereits auf die nächsten Aufführungen. Bis zum 19. August kommt das Passionsspiel noch 17 Mal auf die Freilichtbühne.