Mehr als 50 Jahre nachdem in Regensburg die letzte Trambahn stillgelegt wurde, sollen in Bayerns viertgrößter Stadt jetzt die Vorbereitungen für ein neues Straßenbahnnetz mit zunächst zwei Linien aufgenommen werden. Einen entsprechenden Grundsatzbeschluss fällte am Abend der Planungsausschuss des Stadtrats, und zwar einstimmig. Nun sollen Grundstücke gekauft und die Planungen vorangetrieben werden.
Straßenbahn schlägt Elektrobus
Zwei Jahre lang haben Ingenieurbüros im Auftrag der Stadt verschiedene Lösungen für ein neues Nahverkehrssystem in Regensburg durchgerechnet. Ergebnis der so entstandenen 120-seitigen Studie: Die Trambahn setzt sich - gemessen an Nutzen, Kosten und Realisierbarkeit - gegen andere Systeme wie zum Beispiel ein Elektrobus-Netz durch.
50 Millionen Euro Kosten für die Stadt
Die Ingenieure empfehlen konkret den Bau eines fast 250 Millionen Euro teuren Straßenbahnnetzes mit zunächst zwei Linien auf insgesamt 15 Kilometern Länge. Die Tram würde den Stadtnorden mit dem Uniklinikum im Stadtsüden sowie den großen Industrie- und Wohngebieten im Südosten von Regensburg verbinden. Sie könnte bei einem durchgängigen Fünf-Minuten-Takt den Prognosen zufolge bis zu 130.000 Menschen am Tag befördern. Etwa 50 Millionen Euro der 250 Millionen Euro Gesamtkosten müsste die Stadt selbst aufbringen, der Rest soll aus Fördertöpfen kommen.