Sprachwissenschaftlerin Ewa Dabrowska

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Revolutionärin der Sprachforschung an Erlanger Uni

Die renommierte Sprachwissenschaftlerin Ewa Dąbrowska kommt an die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU). Ihre Forschungen werden mit 3,5 Millionen Euro von der Humboldtstiftung unterstützt.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) hat Prof. Dr. Ewa Dąbrowska, die als Revolutionärin der Spracherwerbsforschung gilt, bei der Humbold-Stiftung für eine Alexander-von-Humboldt-Professur nominiert und sich bei der Bewerbung um den höchstdotierten internationalen Forschungspreis Deutschlands durchgesetzt. Derzeit lehrt die in Polen geborene Sprachwissenschaftlerin im britischen Birmingham.

Neuer Lehrstuhl für Sprache und Kognition

Ewa Dąbrowska wird an der FAU einen neuen Lehrstuhl für Sprache und Kognition innehaben. Sie möchte eine Forschergruppe zusammenstellen, die die Unterschiede zwischen verschiedenen Sprechern einer Sprache erforschen soll – ein Thema, das sie seit langem fasziniert. Dąbrowska hat anhand von empirischen Untersuchungen bei Kindern und Erwachsenen die unterschiedlichen Wege analysiert, die zum Spracherwerb führen. Sie konnte dabei zeigen, welche Rolle dabei soziale und individuelle Einflüsse spielen. So hat Dąbrowska zum Beispiel belegt, dass sprachliche Defizite aus den ersten Lebensjahren kaum noch kompensiert werden können und die späteren Sprachmöglichkeiten einschränken. Lange ging die Sprachforschung davon aus, dass jeder Mensch schon von Geburt an eine Art Grundausstattung an Grammatik hatte. Die kognitive Linguistik, zu deren prominentesten Vertretern Ewa Dąbrowska zählt, hat dieses Denkgebäude erschüttert.

Spitzenkräfte für Deutschland dank Humboldt-Förderung

Die Alexander-von-Humboldt-Stiftung zeichnet mit der Professur weltweit führende und im Ausland tätige Forscher aller Disziplinen aus. Die Alexander-von-Humboldt-Professur soll es deutschen Hochschulen ermöglichen, Spitzenkräfte nach Deutschland zu holen und ihnen eine langfristige Perspektive für die Arbeit in Deutschland zu bieten. Die aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung finanzierte Professur ist mit bis zu fünf Millionen Euro über fünf Jahre dotiert.