Augeninfektion

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Risiko Kontaktlinse: Würzburger Mediziner forschen

Wer weiche Kontaktlinsen benutzt, sollte strikt auf Hygiene achten – sonst kann es zu gefährlichen Schimmelpilzinfektionen am Auge kommen. Darauf weisen Mediziner der Uni Würzburg hin. Erste Symptome sind starke Rötungen und Schmerzen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

Dazu kommt, dass die Betroffenen – meist junge Patienten – nach und nach schlechter sehen.

Tageslinsen nie länger als einen Tag tragen

Das Problem: Im Umgang mit Kontaktlinsen nehmen viele Menschen die Hygiene auf die leichte Schulter. So sollte man weiche Kontaktlinsen, die zum Reinigen in einem Behälter aufbewahrt sind, nicht an einen sonnigen, warmen Fensterplatz stellen. Noch riskanter jedoch ist es, die Linsen länger zu verwenden als vorgesehen. "Dabei können Schimmelpilze entstehen, die die Linsen kontaminieren und die Hornhaut des Auges infizieren", so Professor Oliver Kurzai. Er hat an der Universität Würzburg den deutschlandweit einzigen Lehrstuhl für Medizinische Mikrobiologie und Mykologie inne.

Mediziner suchen weitere Fälle

Die Therapie einer solchen Infektion gestalte sich schwierig, denn oft seien die Pilze resistent gegen die verfügbaren Medikamente. Die Folgen können dramatisch sein: Sehr häufig seien Hornhaut-Transplantationen nötig. In schlimmen Fällen bestehe der letzte Ausweg darin, das infizierte Auge operativ zu entfernen und durch ein Glasauge zu ersetzen.

Für eine Studie haben Kurzai und sein Team 22 Fälle analysiert - aus statistischer Sicht eine ungenügende Datenbasis. "Deshalb appellieren wir an alle Augenärzte, möglichst viele Proben von Verdachtsfällen an das zuständige Register zu schicken, damit die Datenbasis immer besser wird", so Kurzai. Mit Hilfe des Registers soll herausgefunden werden, welche Erreger den Pilz auslösen und welche Therapien besonders erfolgreich sind.