Keine üppigen Kostüme, kein prunkvolles Bühnenbild – dafür ein raffiniertes Spiel mit Licht: Im Mittelpunkt der "Romeo und Julia" Inszenierung in Hof stehen die Tänzerinnen und Tänzer. Erstmals wird die Komposition von Sergei Prokofjew am Theater Hof unter der Leitung von der Hofer Ballett-Direktorin, Barbara Buser, gezeigt. Sie ist fasziniert von der berühmtesten Liebesgeschichte.
"Romeo und Julia – sie lernen sich kennen, sie verlieben sich Hals über Kopf ineinander , sie haben die erste Liebesnacht und sie sterben zusammen. Und das passiert alles in vier Tagen ."
Geschrieben hat Prokofjew das Ballett ursprünglich im Auftrag des Bolschoi-Theaters Moskau – doch das lehnte die Komposition dann ab, die Musik sei nicht tanzbar. Uraufführung wurde es schließlich 1938 im tschechischen Brünn. Inzwischen ist es fester Bestandteil auf vielen Bühnen der Welt.
Herausforderung in Hof
Üblicherweise stehen 40 bis 50 Tänzerinnen und Tänzer auf der Bühne bei Prokofjew. In Hof sind es zwölf. Eine Herausforderung für Barbara Buser, aber eine lösbare.
"Ich habe einfach für mich die wichtigsten Figuren herausgenommen: Romeo, Julia, Mercutio, Tybalt, Paris, Pater Lorenzo und ich brauche die Amme, die die Bezugsperson zu Julia ist. Das sind die Figuren, die die Geschichte tragen und mit diesen Figuren kann ich die Geschichte auch erzählen."
Romeo und Julia wird selten in der Original-Fassung gespielt. Barbara Buser hat es zusammen mit Daniel Spaw von den Hofer Symphoniker etwas gekürzt – trotzdem bleibt die mehr als zweistündige Aufführung im wahrsten Sinne des Wortes ein Kraftakt für die Tänzer.
Das Ballett aus Hof wird neben den Vorstellungen im eigen Haus auch bei Gastspielen in Selb und Fürth auftreten.