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Bundesinnenminister Seehofer, BR-Chefredakteur Nitsche

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Seehofer in Münchner Runde extra: Islam-Äußerung aus Überzeugung

Kaum im Amt, hatte der neue Bundesinnenminister Seehofer mit seiner Aussage "Der Islam gehört nicht zu Deutschland" für Schlagzeilen gesorgt. In der "Münchner Runde extra" im BR Fernsehen wiederholte er den Satz, versuchte aber auch, ihn einzuordnen.

Über dieses Thema berichtet: Münchner Runde am .

Seehofer stellte im Interview mit BR-Chefredakteur Christian Nitsche klar, dass er seine Islam-Aussagen aus Überzeugung und nicht - wie vielfach unterstellt - aus taktischen Gründen gemacht habe. In der "Münchner Runde extra" im BR Fernsehen verteidigte er den Satz "Der Islam gehört nicht zu Deutschland". Dieser richte sich aber ausdrücklich nicht gegen hier friedlich lebende Menschen.

"Ich kenne viele Muslime, mit denen ich bestens auskomme." Bundesinnenminister Horst Seehofer im BR Fernsehen

Es gehe nicht um Ausgrenzung, sondern um die Frage: Was macht die Identität, die Prägung Deutschlands aus? Und das sei nun einmal das Christentum, so Seehofer. Dass er in dieser Sache nicht einer Meinung mit der Bundeskanzlerin ist, spielt für den Innenminister keine große Rolle. Das könnten bei aushalten.

"Alter macht frei"

Er bringe eben seine Überzeugungen zum Ausdruck, sagte Seehofer. Dass er das neue Amt erst jetzt übernommen habe, gebe ihm auch Freiheit. "Alter macht frei", so Seehofer wörtlich. Er könne das Amt ausüben, müsse es aber nicht.

Grenzkontrollen und Videoüberwachung

Seine oberste Aufgabe sei jetzt die Sicherheit der Bevölkerung hierzulande. Weil die EU-Außengrenzen nicht ausreichend geschützt seien, müsse eben der Grenzschutz an den Binnengrenzen verstärkt werden. Dabei gehe es um flexible Kontrollen und nicht um "eine Mauer um Deutschland herum". Dies helfe auch im Kampf gegen die Alltagskriminalität.

Laut Seehofer gibt es nach wie vor eine gefährliche Bedrohunglage durch Islamismus hierzulande. Er sprach sich deshalb für mehr Videoüberwachung und deutlich mehr Personal bei den Sicherheitsbehörden aus.

Seehofer im Bundestag

Am Freitag hat Seehofer seinen ersten großen Bundestagsauftritt als Innenminister. Er stellt sich dann den Fragen der Abgeordneten zu seinen Plänen.