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Symboldbild Soldaten beim Geländemarsch

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Soldaten-Kollaps bei Geländemarsch: Ausbilder vor Gericht

Soldaten-Kollaps bei Geländemarsch: Ausbilder vor Gericht

Wegen fahrlässiger Körperverletzung muss sich ein Ausbilder der Bundeswehr vor dem Bad Kissinger Amtsgericht verantworten. Er soll an einem heißen Septembertag 2016 einen folgenschweren Gewaltmarsch angeordnet haben. Vier Soldaten sind kollabiert.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Vor dem Bad Kissinger Amtsgericht beginnt heute der Prozess gegen einen Ausbilder der Bundeswehr. Die Anklage lautet auf fahrlässige Körperverletzung. Dem Hauptfeldwebel des Ausbildungszentrums Hammelburg wird vorgeworfen, dass er an einem warmen Tag im September 2016 einen Geländemarsch angeordnet hatte - trotz Hitze über 30 Grad Celsius. Dabei sind vier Soldaten kollabiert. Einer von ihnen leidet bis heute an körperlichen Schäden.

Gewaltmarsch bei über 30 Grad

Der anstrengende Marsch war der Anklage zufolge der Eingangstest für einen Einzelkämpferlehrgang - eine Ausbildung, die in der Regel von besonders sportlichen Soldaten absolviert wird. Die Männer hatten zehn Kilogramm Gepäck auf den Schultern, liefen damit zunächst zu einer Hindernisbahn, die sie überwinden mussten.

Nach rund zehn Minuten Pause soll der Hauptfeldwebel den Befehl zum Rückweg im Laufschritt gegeben haben. Dabei soll er nicht darauf geachtet haben, ob alle Soldaten ausreichend getrunken hatten und ob sie körperlich überhaupt noch in der Lage waren, im Dauerlauf zurück zur Kaserne zu rennen. Auf dem Rückweg soll der 42-Jährige die Wegstrecke noch auf rund 4.100 Meter ausgeweitet haben.

Bleibende Nierenschäden

Vier Soldaten sind dabei kollabiert. Sie wurden in Krankenhäuser eingeliefert. Einer war dermaßen dehydriert, dass seine Nieren bis heute nur eingeschränkt funktionieren. Außerdem erlitt der Mann eine Muskelzersetzung. Um seine beiden Beine zu retten, musste er unter anderem mit Blutkonserven versorgt und notoperiert werden. An seinen Oberschenkeln drohten Nerven und Gewebe abzusterben. Laut Anklageschrift bestand die Gefahr, dass seine Beine amputiert werden mussten. Bis heute kann der Mann keine längeren Wegstrecken zu Fuß zurücklegen.

Geldstrafe nicht akzeptiert

Die drei anderen Soldaten verloren ihr Bewusstsein. Sie wurden in Kliniken in Erlangen, Würzburg und Bad Kissingen behandelt. Einer der Soldaten musste einen Tag in ein künstliches Koma versetzt werden. Zu dem Prozess kommt es, weil der Angeklagte einen Strafbefehl wegen Körperverletzung mit einer Geldstrafe in Höhe von 2.400 Euro nicht akzeptierte.