Mit der Demontage der Stützen geht nach 54 Jahren die Ära der bisherigen Zugspitz-Seilbahn endgültig zu Ende. Was damals mühselig aufgebaut wurde und eine technische Meisterleistung war, knickte in nur wenigen Augenblicken um.
Finale mit Schneidbrenner und Mega-Winde
Mit einem lauten "Rumms!" kam die 85 Meter hohe und 180 Tonnen schwere Stütze zu Fall. Mehrere Stunden hatten sieben Spezialmonteure die Aktion vorbereitet. Die letzten Arbeitsschritte erledigten zwei Schneidbrenner und eine Fünf-Tonnen-Winde, die mit insgesamt 50 Tonnen an dem Stahlkonstrukt zog. Die alte Stütze wurde gleich in Einzelteile geschnitten und ist fertig zum Abtransport.
In den kommenden Tagen wird die zweite, kleinere Stütze gefällt. Im Anschluss beginnt der Seilzug der Zugseile für die neue Kabinenbahn. Was bisher zwei Stützen leisteten, lastet in Zukunft nur noch auf einer. Die neue 127 Meter hohe Weltrekord-Stahlstütze sorgt für die Seilspannung. Keine andere Pendelseilbahn hat eine höhere Stütze und auch nirgendwo sonst auf der Welt ist ein längeres Seil gespannt.
Neue Bahn soll kurz vor Weihnachten das erste Mal fahren
Die Arbeiten an der neuen Zugspitz-Seilbahn sind auf der Zielgeraden: Der Innenausbau in der Talstation läuft auf Hochtouren, die vier Tragseile sind bereits eingezogen. Nächste Woche sollen die neuen, voll verglasten Kabinen eingehängt werden. Durch das gute Wetter in den vergangenen Tagen konnte Zeit gutgemacht werden. Zwar hinken die Arbeiten dem Zeitplan noch etwas hinterher, aber Betriebsleiter Martin Hurm ist sich sicher: "Die Bahn wird am 21. Dezember das erste Mal fahren!"