Wie das Bürgermeisteramt der Stadt mitteilt, sollen die bisher installierten Kameras zudem durch neue Modelle ersetzt werden. Die neuen Kameras sollen auch über eine bessere Auflösung verfügen und der Polizei so bei der Aufklärung von Verbrechen helfen. Insgesamt kostet die Maßnahme rund fünf Millionen Euro, wovon die Stadt Nürnberg den Löwenanteil tragen muss. Der Freistaat schießt 1,5 Millionen Euro zu.
Brennpunkt Königstorpassage
Es werden aber nicht nur die U-Bahnhöfe selbst aufgerüstet, sondern auch die Zwischengeschosse wie etwa die Königstorpassage, die den Hauptbahnhof mit der Innenstadt verbindet. Sie ist seit Jahren ein Kriminalitätsbrennpunkt in Nürnberg. Dort kommt es zu auffällig vielen Drogendelikten, jede fünfte Körperverletzung in Nürnberg passiert in der Unterführung. Viele Passanten fühlen sich dort unsicher, vor allem in den Abendstunden.
Bereits im Jahr 2016 ist die Videoüberwachung der Königstorpassage modernisiert worden, seit Anfang 2017 zeigt auch die Polizei deutlich mehr Präsenz in der Unterführung. Mitte des Jahres wurde beim Polizeipräsidium Mittelfranken die "Besondere Aufbauorganisation" (BAO) Königstorpassage eingerichtet. Das bedeutet, dass die Polizei besonderes Augenmerk auf das Areal richtet.
Weniger Drogen, mehr Gewalt
Bisher hat sich die Sicherheitslage in der Passage allerdings nur wenig verändert. Seit Beginn des Jahres ist die Zahl der Drogendelikte zwar gesunken, dafür hat die Gewalt gegenüber Polizisten zugenommen. Neben Drogenabhängigen und Alkoholikern zählen nun zum Teil auch Gruppen von Flüchtlingen zu den Straftätern in der Unterführung. Am Mittwoch (23.08.17) wollen sich Innenminister Joachim Herrmann, Bundestagsabgeordneter Michael Frieser, Stadtrat Sebastian Brehm (alle CSU) und Nürnbergs 2. Bürgermeister Christian Vogel (SPD) in der Königstorpassage ein Bild der Lage machen.