Der "Klub Rassismus ablehnender Schülerschaft" (KRASS) des Friedrich-List-Gymnasiums in Gemünden am Main erhält den mit 1.500 Euro dotierten Würzburger Friedenspreis 2018. Diese Entscheidung hat das das Komitee Würzburger Friedenspreis gestern Abend bekannt gegeben.
"KRASS": gemeinsam gegen Rassismus und für Integration
"KRASS" ist eine Arbeitsgemeinschaft von Schülern des Gemündener Gymnasiums. Die Mitglieder engagieren sich gegen Rassismus, Rechtsextremismus und für die Integration von Flüchtlingen. Auch die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und die Förderung einer kritischen Erinnerungskultur sind wichtige Anliegen. Die seit 2005 am Friedrich-List-Gymnasium bestehende Schülergruppe hat derzeit etwa 30 Mitglieder fast aller Jahrgangsstufen. Mit Unterstützung ihres Betreuungslehrers Jürgen Endres führt KRASS vielfältige Aktionen und Veranstaltungen durch und unterstützt Flüchtlinge in ihrem Alltag.
Konstantin Wecker als prominenter Pate
Die Gruppe veranstaltet jährlich Themenwochen, oft auch in Zusammenarbeit mit überregionalen und lokalen Institutionen. 2008 entstand besipielsweise in Kooperation mit der Münchner Friedrich-Ebert-Stiftung die Ausstellung "Rechtsradikalismus in Bayern". Im Rahmen der Aktion "Schule ohne Rassismus- Schule mit Courage" konnten die Aktiven der Arbeitsgemeinschaft den Liedermacher Konstantin Wecker als Paten gewinnen.
Friedenspreis-Jury: "Beispiel präventiver Friedensarbeit"
Das Komitee des 1995 erstmals verliehenen Würzburger Friedenspreises, in dem über 20 Vereine, Parteien und Gruppen aus der Eine-Welt-, Asyl-, Friedens- und Umweltarbeit zusammengeschlossen haben, sieht in dem "beharrlichen und vielfältigen Engagement von KRASS ein äußerst bemerkenswertes Beispiel präventiver Friedensarbeit". Die öffentliche Verleihung findet am 22. Juli 2018 im Würzburger Mainfrankentheater statt.