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Afrikanischer Bootsflüchtling nach seiner Ankunft 2017 in Salerno (Italien)

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2017 deutlich weniger Flüchtlinge in Italien angekommen

In diesem Jahr sind 119.310 Flüchtlinge in italienischen Häfen angekommen. 2016 waren es mehr als 180.000 und damit 34 Prozent mehr. Das geht aus Daten des Innenministeriums hervor. Menschenrechtler kritisieren die europäische Abschottung.

Im auslaufenden Jahr hat die europäische Flüchtlingskrise eine entscheidende Wende in Italien genommen. Wurden im Mai und Juni jeweils um noch die 23.000 von seeuntauglichen Booten gerettete Migranten an Land gebracht, gingen die Zahlen von Juli an stark zurück. Der Grund: Italien hatte eine Vereinbarung mit der libyschen Einheitsregierung zur Unterstützung der Küstenwache des Landes geschlossen. Auch auf die Hilfen der EU wird zurückgeführt, dass weniger Menschen in Europa ankommen. 

Kritiker: Problem nur verschoben

Menschenrechtler kritisieren, dass hunderttausende Migranten stattdessen in Lagern in dem Bürgerkriegsland festsitzen und Folter und Misshandlungen ausgesetzt sind. Vor gut einer Woche wurden erstmals Flüchtlinge über einen humanitären Korridor von Libyen nach Italien gebracht. 

6.340 Menschen schickte Italien 2017 in ihre Heimatländer zurück, weil sie keinen Anspruch auf Asyl hatten, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtet. 2016 waren es 5.300. Italien wies aus Sicherheitsgründen - und unter anderem wegen Terrorismusverdachts - außerdem 105 Menschen aus.