Der Schlachthof in Tauberbischofsheim in Baden-Württemberg wurde heute von den Behörden geschlossen. Vom Veterinäramt gesichtete Überwachungsvideos hätten Anlass zum sofortigen Handeln gegeben, sagte ein Sprecher des Landratsamts.
Das Fleisch der gequälten Tiere ging an McDonald's
Der Schlachthof gehört zur US-Firma OSI mit Europa-Sitz in Gersthofen bei Augsburg, einem Lieferanten von McDonald's. Täglich wurden dort laut Landratsamt circa 200 Rinder geschlachtet. McDonald's bezog nach eigenen Angaben rund 30 Prozent des Fleisches.
Die Fastfoodkette McDonald's hat nun Strafanzeige gegen die Verantwortlichen des Schlachthofs gestellt, zusammen mit dem Verein "Soko Tierschutz". Es gehe um den Verdacht des Verstoßes gegen den Tierschutz, teilten beide in einer Erklärung mit.
Was sagt die Firma?
OSI kündigte eine Untersuchung und ein erneutes Training bezüglich der firmeneigenen Tierwohlstandards an:
"Auch wenn wir das Videomaterial nicht gesehen haben, finden wir die Anschuldigungen beunruhigend und haben die Produktion im Schlachthof vorübergehend gestoppt." Statement der Firma OSI
Brutale Bilder
Anlass für die Schließung waren vom Verein "Soko Tierschutz" mit versteckten Kameras gedrehte Bilder. Darauf ist unter anderem zu sehen, dass sich Rinder beim Einstich in den Hals und beim Ausbluten bewegen - das hält der Vorsitzende Friedrich Mülln für einen Hinweis darauf, dass sie nicht richtig betäubt sind. Er spricht von "verheerenden Tierschutzzuständen". Auch ein McDonald's-Sprecher sagte: "Die uns vorgelegten Aufnahmen aus dem Schlachthof beinhalten auch aus unserer Sicht gravierende Verfehlungen in dem Schlachtbetrieb. Dies ist für uns nicht akzeptabel."
Bereits 2015 Mängel festgestellt
Der Schlachthof, in dem schon 2015 Mängel angemahnt worden waren, bleibt nun nach Behördenangaben geschlossen, bis die Einhaltung des Tierschutzes sichergestellt ist.