Der Ökumenische Weltkirchenrat feiert in Genf sein 70-jähriges Bestehen mit einem Gottesdienst unter dem Vorsitz des ökumenischen Patriarchen Bartholomäus I. Bis zum Freitag befasst sich der Zentralausschuss des Rates, der mehr als 500 Millionen Christen aus allen Kontinenten vertritt, mit Fragen zum Thema "Gerechtigkeit und Frieden“.
Unterstützung des Abkommens zwischen Donald Trump und Kim Jong-un
Friede und Gerechtigkeit sind die zentralen Themen, nach denen der Ökumenische Rat der Kirchen seine Arbeit ausrichtet. So wie bei der diplomatischen Vermittlungsarbeit, die der Weltkirchenrat seit Jahren zwischen den Christen Nord- und Südkoreas leistet. Sie unterstützte das Zustandekommen des spektakulären Vertrags, den die USA und Nordkorea jetzt in Singapur unterzeichnet haben.
Eine Stimme für die gespaltene Christenheit
Im Jahr 1948 wurde der Weltkirchenrat angesichts der Schrecken zweier Weltkriege in Amsterdam gegründet und hat heute seinen Sitz in Genf. Ziel ist es, der gespaltenen Christenheit eine gemeinsame Stimme zu geben und für die Einheit unter den Völkern zu arbeiten.
Auf dieser Basis fanden ab 1948 erstmals in der Geschichte Anglikaner und Lutheraner, reformierte, orthodoxe und evangelikale Christen verschiedenster Prägung zusammen. Die katholische Kirche trat dem Rat nie bei, arbeitet aber seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil eng mit ihm zusammen.
Keine Scheu vor großen Themen
In den 70er und 80er Jahren machte der Weltkirchenrat Schlagzeilen durch seinen Einsatz gegen die Apartheid in Südafrika oder gegen die Aufrüstung während des Kalten Kriegs. Inzwischen widmet sich der Rat neuen Themen, wie dem Kampf für die Rechte von Frauen in aller Welt, dem Einsatz für die atomare Abrüstung und die Suche nach Lösungen im Nahostkonflikt.