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Als Schutz vor Atomunfall bekommen Aachener Jodtabletten

Als Schutz vor Atomunfall bekommen Aachener Jodtabletten

Der Atomexperte Prof. Wolfgang Renneberg befürwortet die Verteilung von Jodtabletten an die Bevölkerung zur Vorbeugung im Falle eines atomaren Unfalls. Tihange gehört zu den riskantesten Kernkraftwerken.

Von
Uwe Pagels

Über dieses Thema berichtet: radioWelt am .

Im Interview mit der radioWelt auf Bayern 2 betrachtete Renneberg die Verteilung von Jodtabletten in Aachen für sinnvolle Schutzmaßnahme.

"Jodtabletten zu verteilen bedeutet, die Aufnahme von Radioaktivität in einem Störfall zu begrenzen. (…) Deswegen ist das grundsätzlich eine sinnvolle Maßnahme und wird auch von der Strahlenschutzkommission empfohlen." Wolfgang Renneberg

Spontanes Versagen möglich

Für den ehemaligen Leiter der Atomaufsicht des Bundesumweltministeriums gehört das belgische Atomkraftwerk Tihange "zu den riskantesten Kernkraftwerken", die er bislang kennengelernt hat.

"Tihange hat ein besonderes Risiko. Durch diese Risse im Reaktordruckbehälter besteht das Risiko, dass es zu einem spontanen und massiven Versagen kommt. Und das kann dann so schnell gehen und so massiv passieren, dass dann Reaktionszeiten einfach zu kurz sind." Wolfgang Renneberg

Wachsam sein

Mit der Verteilung von Jodtabletten lässt sich laut Renneberg vorsorglich mit wenig Aufwand das Risiko verringern.

"Nicht bei jeder Vorsorgemaßnahme rechnet man damit, dass das Ereignis, das man befürchtet, auch eintritt. (…) Das ist natürlich bei der Kernenergie ganz typisch. Man rechnet nicht damit, dass es eintreten wird, sondern man ist wachsam und sagt: Wenn es dann passiert, dann will ich gerüstet sein. Das finde ich vernünftig." Wolfgang Renneberg