Der Höhepunkt des Jerusalem-Tages ist ein sogenannter Flaggenmarsch tausender vorwiegend national-religiöser Israelis durch die Altstadtgassen – inklusive des muslimischen Viertels. Schon gestern strömten hunderte jüdische Israelis auf den Tempelberg, wo mit der Al-Aksa-Moschee und dem Felsendom zwei der wichtigsten Heiligtümer des Islams stehen. Dort sind aus Sicherheitsgründen jüdische Gebete untersagt. Auch das Zeigen von israelischen Flaggen auf dem Hügelplateau ist verboten. Einige der Besucher hielten sich nicht an die Vorgaben. Die Polizei schritt ein. Es kam zu Rangeleien.
Trump nimmt per Video teil
Im Vorfeld der umstrittenen Eröffnung der US-Botschaft in Jerusalem wurden die Sicherheitsvorkehrungen in der Stadt hochgefahren. Im Rahmen einer offiziellen Zeremonie soll das Konsulat im Westteil der Stadt zur Botschaft umgewidmet werden – im Beisein der israelischen Staatsspitze und einer hochrangigen US-Delegation. Angereist sind unter anderem Finanzminister Mnuchin sowie Trump-Tochter Ivanka und Ehemann Jared Kushner. US-Präsident Trump selbst soll bei der Zeremonie per Video zugeschaltet werden.
Keine europäischen Diplomaten zu Gast
Die Botschaftsverlegung ist mehr als nur ein symbolischer Akt. Sie steht stellvertretend für die US-Anerkennung des israelischen Anspruchs auf das ungeteilte Jerusalem als Hauptstadt. Die internationale Staatengemeinschaft lehnt das US-Vorgehen mehrheitlich ab. Bei der Botschaftseröffnung selbst werden keine europäischen Diplomaten erwartet. Von palästinensischer Seite sind Proteste angekündigt. An der Grenze des Gaza-Streifens zu Israel wird mit bis zu 100.000 Demonstranten gerechnet. Die israelische Armee hat ihre Truppen dort verstärkt. Auch im besetzten Westjordanland und in Ostjerusalem wird es zu Protesten kommen.