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Letzter ARD-Deutschlandtrend vor der Wahl: SPD auf Rekordtief

Die SPD verliert weiter an Boden: Im letzten ARD-Deutschlandtrend vor der Bundestagswahl kommen die Sozialdemokraten auf das schwächste Ergebnis, das Infratest dimap je für sie gemessen hat. Auch die kleineren Parteien überraschen. Von Daniel Pokraka

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Die Union von Kanzlerin Merkel bleibt mit unverändert 37 Prozent klar stärkste Kraft. Der Abstand auf die SPD wächst, weil diese auf niedrigem Niveau einen weiteren Punkt verliert. Zehn Tage vor der Bundestagswahl kommen die Sozialdemokraten nur noch auf 20 Prozent.

AfD drittstärkste Kraft, Grüne hinter FDP und Linken

Einen Punkt zugelegt hat im Vergleich zur zurückliegenden Umfrage die AfD. Sie steht jetzt bei 12 Prozent und könnte damit als drittgrößte Fraktion in den Bundestag einziehen. Auf Platz vier liegt in der aktuellen Umfrage von Infratest dimap die FDP (+0,5) mit 9,5 Prozent.

Die Linke büßt im Vergleich zur Vorwoche einen Punkt ein und kommt nur noch auf 9 Prozent. Sie liegen damit aber immer noch vor den Grünen, die im ARD-Deutschlandtrend einen halben Punkt verlieren und bei 7,5 Prozent landen.

Für CDU/CSU/FDP-Regierung reicht es nicht

Trotz des leichten Zugewinns für die FDP würde es bei einem solchen Ergebnis nicht für eine schwarz-gelbe Regierung reichen. Auch eine rot-rot-grüne Koalition käme nicht zustande. Möglich wäre neben einer Fortsetzung der großen Koalition aber ein Bündnis aus Union, FDP und Grünen („Jamaika“).

Die Anhänger von CDU und CSU können sich beides ungefähr gleich gut vorstellen. 45 Prozent der Unionswähler würden sich für die „Groko“ entscheiden, 46 Prozent für „Jamaika“.

Merkel bei Direktwahl deutlich vorne

Könnte man den/die Bundeskanzler/in direkt wählen, würden sich 51 Prozent für Angela Merkel (CDU) entscheiden. Das sind drei Punkte weniger als in der Vorwoche. Für Martin Schulz (SPD) würden 25 Prozent stimmen (-1).

Beide Kandidaten verlieren also an Zustimmung; entsprechend steigt der Anteil derer, die sich für keinen der beiden entscheiden würden (17 Prozent).

Wichtigste Themen Schule/Bildung und Terrorismus

Das wichtigste Thema für die Bundestagswahlentscheidung der Bürger ist – obwohl eigentlich ein klassisches „Länderthema“ – die Schul- und Bildungspolitik. 64 Prozent halten sie für einen sehr wichtigen Faktor für ihre Entscheidung. Auf Platz zwei der wichtigsten Themen folgen der Kampf gegen Terrorismus (59 Prozent), dahinter eine gute Absicherung im Alter (57) und der Kampf gegen Kriminalität (56).

Nicht ganz so wahlentscheidend sind für die Deutschen laut Infratest dimap die Gesundheitspolitik (44 Prozent „sehr wichtig“) und die Familienpolitik (38 Prozent).

Umfrage – keine Prognose

Im Unterschied zur 18-Uhr-Prognose am Wahlabend, die auf Befragungen von Wählern unmittelbar nach der Wahl beruht, ist diese Umfrage keine Vorhersage des Ergebnisses. Sie misst die Stimmung zum Zeitpunkt der Befragung – also knapp zwei Wochen vor der Wahl. Laut Infratest dimap steht erst für 57 Prozent der Wahlberechtigten fest, ob und wen sie wählen. Jeder Siebte äußert demnach eine Parteipräferenz, sagt aber, das könne sich noch ändern.