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Schreiben der Rentenversicherung

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Behördensprache soll verständlicher werden

Deutsche Sprache - Behördensprache - und diese gilt oft als der Inbegriff für eine schwere Verständlichkeit. Hier will die Deutsche Rentenversicherung umsteuern und hat ein Projekt gestartet, Infotexte verständlicher zu gestalten. Von Nikolaus Nützel

Ein verwitweter Rentner, der Briefe von der Rentenversicherung erhält, in denen nicht über seine Ehefrau geschrieben wird, die einen Namen hatte, sondern nur über "die Versicherte" - Burkhard Margies findet eine solche Art zu schreiben, wie sie lange Jahre bei der Rentenversicherung üblich war, kalt und abschreckend.

In der Sprache soll sich auch Wertschätzung ausdrücken

Deswegen hat der Kommunikationsfachmann des Forschungsinstituts für öffentliche Verwaltung in Speyer gerne den Auftrag angenommen, den Schreibstil der Rentenkassen grundlegend zu überarbeiten. Er sieht darin auch eine politische Aufgabe.

"Dass nicht dieses Gefühl aufkommt, die da oben machen doch sowieso, was sie wollen und ich kann hier gar keinen Einfluss nehmen und so. Sondern dass halt auch bewusst wird, nein, ich als Bürger bin auch dem Staat etwas wert. Und diese Wertschätzung drückt sich dann auch in einer klaren und persönlichen Sprache aus. Und drückt sich auch darin aus, dass sie mich wahrnehmen, dass sie mich mit meinem Namen anreden. Ein Steuerbescheid, wo nicht einmal eine Anrede dabei ist, das ärgert mich jedes Mal." Burkhard Margies, Kommunikationsfachmann

Einige Veränderungen haben die Rentenkassen schon vorgenommen, aber die Aufgabe ist groß: Die Rentenversicherung arbeitet mit rund 10.000 Textbausteinen. Und die müssen auch nach einer Überarbeitung juristisch korrekt bleiben.