Die 217 Millionen Tonnen Kohlendioxid seien in Deutschland bereits bis zum 28. März ausgestoßen worden, berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf eine Studie der Nymoen Strategieberatung. Die Studie beruht den Angaben zufolge auf Daten der Umweltstiftung WWF und wurde von der Brancheninitiative Zukunft Erdgas in Auftrag gegeben. Der Vorstand der Brancheninitiative, Timm Kehler, kritisierte, Deutschland stoße dieses Jahr voraussichtlich "erneut viermal so viele klimaschädliche Gase aus, als dies nach dem Pariser Klimaschutzabkommen für das gesamte Jahr 2018 erlaubt wäre". Das CO2-Budget sei "sogar noch eine Woche früher als im Vorjahr" aufgebraucht gewesen.
2017 viermal so viel CO2 wie erlaubt
2017 habe Deutschland nach einer Prognose des Umweltbundesamtes (UBA) geschätzt 904,7 Millionen Tonnen Treibhausgase freigesetzt, heißt es in dem Bericht weiter. Dies seien laut UBA zwar 4,7 Millionen Tonnen weniger als im Vorjahr gewesen, doch trotzdem viermal so viel, wie nach den Pariser Klimazielen rechnerisch erlaubt sei. Zu den großen Verursachern zählen dabei der Verkehr, die Strom- und Wärmeproduktion sowie die Industrie.
Klimaziele nicht unerreichbar
Die Umweltorganisation WWF hält das Erreichen der Pariser Klimaziele dennoch für technisch möglich. Vor allem müssten weitere Kohlekraftwerke abgeschaltet und ein regionaler Preis für Kohlendioxid in Europa eingeführt werden, sagte der Leiter für Klimaschutz im WWF Deutschland, Michael Schäfer.
Mit diesen beiden Maßnahmen könne die Bundesregierung sogar doch noch das für 2020 gesteckte Ziel erreichen, den Kohlendioxidausstoß im Vergleich zum Jahr 1990 um 40 Prozent zu reduzieren, legte der WWF in den Funke-Medien dar. Bislang wurde der Ausstoß laut UBA nur um 27,7 Prozent gesenkt.