Die Erkenntnisse über eine einst in der Sowjetunion entwickelte Klasse von Kampfstoffen namens Nowitschok geht einem Bericht zufolge maßgeblich auf einen bis heute geheim gehaltenen Einsatz des BND zurück. Nach gemeinsamen Recherchen von "Süddeutscher Zeitung", NDR und WDR mit der "Zeit" beschaffte ein BND-Agent in den 90er Jahren eine Probe des Stoffes. Auch die Bundeswehr sei in den Vorgang eingeschaltet gewesen.
Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums erklärte, die Bundeswehr erforsche in Übereinstimmung mit internationalen Verträgen die Abwehr von und den Schutz vor chemischen, biologischen, radiologischen und atomaren Kampfstoffen. Um die Sicherheit der Angehörigen der Bundeswehr, aber auch der gesamten Bevölkerung sicherzustellen, nehme das Ministerium grundsätzlich keine Stellung zu Einzelheiten dieser Forschungen.
Das Nervengift Nowitschok gilt als eine der tödlichsten je entwickelten C-Waffen. Ihr mutmaßlicher Einsatz gegen den ehemaligen russischen Doppelagenten Sergej Skripal und seine Tochter im März im britischen Salisbury führte zu einer diplomatischen Krise zwischen Moskau und dem Westen.