Bayern breche mit dieser Abschiebung Absprachen, kritisieren der Bayerische Flüchtlingsrat und der ökumenische Verein "matteo – Kirche und Asyl". Bayern schiebe nicht ausschließlich Gefährder oder Straftäter ab, sondern auch gut integrierte, unbescholtene Menschen.
Abschiebung trotz Ausbildung
Dem Bayerischen Flüchtlingsrat sind neun betroffene Afghanen bekannt. Auf mindestens zwei treffe auch die Kategorie "Identitätstäuscher" nicht zu. Amtsgerichte hätten es abgelehnt, die Männer in Abschiebegewahrsam zu nehmen, weil die Anträge nicht ausreichend begründet seien. Einer der beiden Afghanen mache in Lichtenfels eine Ausbildung und solle in sein Herkunftsland zurückkehren, obwohl Innenminister Joachim Herrmann zugesagt habe, Auszubildende nur in Extremfällen abzuschieben.
Protest in Bayreuth
Der Bayerische Elternverband forderte das Innenministerium auf, diese Abschiebung zu unterlassen. Der andere Afghane lebt seit sechs Jahren in Bayreuth und sei gut integriert, teilte der Flüchtlingsrat mit. Aus Protest gegen die Sammelabschiebung findet am Vormittag in Bayreuth eine Demonstration vor der zentralen Ausländerbehörde statt.