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Europäischer Rechnungshof in Luxemburg

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EU-Rechnungshof übt scharfe Kritik am Ausbau des ICE-Netzes

Der europäische Rechnungshof übt scharfe Kritik am teuren, langsamen und unkoordinierten Ausbau des ICE-Netzes in Europa. In den vergangenen 18 Jahren hat der Ausbau 23,7 Milliarden Euro verschlungen.

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Mit EU-Hilfen sei seit dem Jahr 2000 sei ein "ineffizienter Flickenteppich schlecht vernetzter nationaler Bahnlinien»"entstanden, monierte Rechnungsprüfer Oskar Herics. Das Ziel, bis 2030 in der Europäischen Union mindestens 30 000 Kilometer Netz für Hochgeschwindigkeitszüge zu haben, werde nicht erreicht werden.

Ein Kilometer ICE-Strecke kostet im Durchschnitt 25 Millionen Euro

Die Rechnungsprüfer hatten in Deutschland und fünf weiteren Ländern zehn Strecken und vier grenzüberschreitende Verbindungen geprüft und die Ausgaben für mehr als 5000 Kilometer Streckenausbau analysiert - etwa 50 Prozent des Gesamtnetzes in der EU. Im Schnitt kostete ein Kilometer der geprüften Strecken den Angaben zufolge 25 Millionen Euro. 

Strecke Stuttgart-München am teuersten

Auf vier der zehn Strecken verursacht eine eingesparte Minute Reisezeit mehr als 100 Millionen Euro Baukosten. Den Spitzenwert erreicht laut Rechnungshof die Strecke Stuttgart-München: Jede eingesparte Minute werde 369 Millionen Euro kosten. 

Es gebe keine geeignete Koordinierung oder strategische Planung für den Ausbau, bemängelt der Rechnungshof. Weil die Mitgliedstaaten jeder für sich plane und baue, seien die Verbindungen mangelhaft.