Bildrechte: Michael Kappeler/dpa

Außenminister Sigmar Gabriel

Artikel mit Bild-InhaltenBildbeitrag

Gabriel kritisiert Kurden-Referendum

Der deutsche Außenminister hält von dem Unabhängigkeits-Referendum der Kurden im Nordirak nichts. Sigmar Gabriel befürchtet, dass schon die Diskussion darüber die Lage in der Region erschwert hat. Von Daniel Pokraka

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Der Außenminister sagt, er wisse zwar, dass es vielen Kurden wichtig gewesen sei, über ihre Unabhängigkeit abzustimmen. Das Referendum habe aber die Lage in der Region noch schwieriger gemacht – und könne sie weiter verschärfen.

Gemeinsamer Kampf gegen IS muss Vorrang haben

Gabriel mahnt: Alle Beteiligten müssten einseitige Schritten in Richtung Unabhängigkeit oder Zwangsmaßnahmen unterlassen; Priorität müsse der gemeinsame Kampf gegen den IS haben.

Die Kurden im Nordirak hatten gestern über eine Abspaltung abgestimmt, trotz deutlicher internationaler Kritik. Die kurdische Wahlkommission geht davon aus, dass die Mehrheit für eine Abspaltung votiert hat.

Türkei und Irak starten Militärmanöver

Offenbar als Reaktion auf das Referendum haben die Türkei und der Irak in ihrem Grenzgebiet ein gemeinsames Militärmanöver gestartet. Auch der Iran startete ein Manöver. Der Iran und die Türkei befürchten, dass auch die dort lebenden Kurden eine Abspaltung verlangen könnten.

Der türkische Präsident Erdogan droht, Ölexporte aus dem irakischen Kurdengebiet in die Türkei zu unterbinden. Nicht nur er bewertet das Referendum der Kurden als illegitim – auch der deutsche Außenminister Gabriel sagt: Das Referendum bleibe ohne bindende Wirkung.