Der Aufstand solle ins Herz des zionistischen Feindes getragen werden, sagte Hamas-Führer Ismail Hanija, der sich in einer Video-Botschaft aus dem Gaza-Streifen an die Palästinenser wandte. Nach der Rede von US-Präsident Donald Trump sei kein Platz mehr für Kompromisse, betonte Hanija in seinem Aufruf zu einer neuen Intifada, einem palästinensischen Volksaufstand gegen die israelische Besatzung. Er appellierte an die Menschen in den palästinensischen Gebieten, dass sie nun "über ihre Grenzen hinaus" gehen müssten.
Israel in Alarmbereitschaft
Aus Protest gegen die Entscheidung des US-Präsidenten Jerusalem als israelische Hauptstadt anzuerkennen, riefen die Palästinenser auch einen Generalstreik aus. Massenkundgebungen sind angekündigt. Es wird befürchtet, dass es zu Gewalt kommen könnte. Die israelischen Sicherheitskräfte sind in Alarmbereitschaft. Die Armee verstärkte ihre Truppen im besetzten Westjordanland um mehrere Bataillone. Im Gazastreifen sowie in verschiedenen Städten des Westjordanlands kam es bereits gestern Abend zu ersten Protesten. In Gaza verbrannten Demonstranten Bilder von Trump, US-Flaggen sowie Autoreifen.
Israels Premierminister Benjamin Netanjahu rechnet unterdessen damit, dass nach den USA auch andere Länder eine Verlegung ihrer Botschaft nach Tel Aviv ankündigen werden. Netanjahu nannte keine konkreten Staaten. Israelische Medien berichteten am Morgen, dass Tschechien und die Philippinen prüfen würden, ihre Botschaften nach Jerusalem zu verlegen.
Hamas: Friedensbemühungen mit Israel einzustellen
Während der ersten Intifada von 1987 bis 1993 - der als "Krieg der Steine" begann - starben etwa 2.200 Palästinenser und 200 Israelis. Bei der "Al-Aksa-Intifada" von 2000 bis 2005 hatten die Palästinenser mit über 3.500 Toten die meisten Opfer zu beklagen. Durch die Anschläge der Palästinenser verloren damals 1.000 Israelis ihr Leben.