Warum nicht nutzen, was eh schon da ist? So wohl der Ansatz der Stadtoberen von Berlin. Statt mit Lieferwagen sollen Pakete vielleicht demnächst mit der Tram von den Lagerhallen am Stadtrand in die Stadt gebracht werden.
Umweltfreundlicher und effizienter
In der Nacht würde das die Bahnen auslasten und gleichzeitig den LKW-Verkehr nach Berlin verringern. Die letzte Meile vom Depot zum Kunden sollen dann die Päckchen per Fahrrad oder Elektro-LKW nehmen. Der Vorstoß kommt von Verkehrs-Staatssekretär Jens-Holger Kirchner. Der Grünen-Politiker will das Motto "Güter auf die Bahn" ernst nehmen.
Berlin brauche eine Kehrtwendung in der Verkehrspolitik
Nutzen, was vorhanden ist, von diesen Überlegungen ging der Grüne aus. Und er erinnert sich dabei an ein System, dass bereits vor dem Zweiten Weltkrieg bereits funktioniert hat. Bereits in den 30er Jahren wurden Güter mit der Straßenbahn in die Hauptstadt gebracht.
"Natürlich gibt es ein schienengebundenes Netz hier in Berlin. Das ist die U-Bahn, die S-Bahn, die deutsche Bahn und die Straßenbahn. Und bisher kann mir keiner die Frage beantworten, wieso es eigentlich verboten ist, dass auch Güter in die Stadt auf der Schiene transportiert werden." Jens-Holger Kirchner, Verkehrsstaatssekretär in Berlin im Interview mit dem Deutschlandfunk.
Theoretisch alles möglich
Das Fahren an sich sei nicht das Problem, meinen die Verkehrsbetriebe. Schwierig würde es werden, wenn die Fahrzeiten sich verlängern, da die Pakete schließlich aus- und eingeladen werden müssten. Und woher den Platz für die Transporter schaffen, die die Ladung bis dahin anliefern? Alles nicht einfach, im Prinzip aber machbar. City-Hub heißt das Konzept des grünen Staatssekretärs. Erste Gespräche mit den Berliner Verkehrsbetrieben gab es schon.