Insgesamt sollen demnach 470. 000 junge Menschen betroffen sein. Größtes Problem sind Depressionen, bei denen der Arztreport eine Zunahme von 76 Prozent verzeichnet.
Hauptursachen: Leistungsdruck und Zukunftsängste
Bei Studierenden steigt der Studie zufolge das Risiko für eine Depression deutlich an, während es bei anderen Erwachsenen sinkt: Im 18. Lebensjahr erkrankten 1,4 Prozent der angehenden Akademiker erstmals - bei den Nicht-Studierenden 3,2 Prozent. Gut zehn Jahre später ist der Anteil bei den Studierenden auf 3,9 Prozent an, bei den anderen gehe er auf 2,7 Prozent zurück.
"Vieles spricht dafür, dass es künftig noch deutlich mehr psychisch kranke junge Menschen geben wird. Gerade bei den angehenden Akademikern steigen Zeit- und Leistungsdruck kontinuierlich, hinzu kommen finanzielle Sorgen und Zukunftsängste." Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender Barmer
Wichtig: frühzeitige Hilfsangebote
Nach Ansicht der Barmer sind mehr niedrigschwellige Angebote erforderlich. Sie könnten bei leichteren Formen etwa von Burnout und Phobien Hilfestellungen geben und junge Erwachsene auch erreichen, wenn Depressionen oder schwere Angststörungen vorliegen.
Großes Potential sehen die Verfasser des Arztreports in vorzugsweise anonymen und smartphone-kompatiblen Online-Angeboten. Denn: "Nicht bei jeder schlechten Phase benötigt man gleich einen Psychotherapeuten", so Straub.