Wie bei Zigaretten oder Alkohol will die SPD mit einem Verkaufsverbot Kinder und Jugendliche stärker vor den Gefahren von "Energy Drinks" schützen. Die Sprecherin der Bundestagsfraktion für den gesundheitlichen Verbraucherschutz, Ursula Schulte, sagte der "Saarbrücker Zeitung": "Eine Altersbeschränkung muss es auch in Deutschland geben." In Großbritannien hätten einige Handelsketten seit Anfang März bereits den Verkauf von Energy Drinks an Jugendliche unter 16 Jahren gestoppt - darunter auch die deutschen Discounter Aldi und Lidl. "Was in Großbritannien geht, muss auch hierzulande möglich sein", so Schulte.
Konsum von Energy Drinks: Auf längere Sicht tödlich
Sie forderte Bundesernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) auf, "mit der Industrie darüber zu verhandeln". Denn ein zu hoher Konsum der extrem koffeinhaltigen und aufputschenden Getränke kann insbesondere bei Kindern fatale Nebenwirkungen haben: Von Herzrasen über Kopfschmerzen bis zu Übelkeit, Erbrechen und Herzrasen. Laut Schulte wurden bei Untersuchungen von Kindern, die oft und viel zu Energiegetränken greifen, sogar zum Teil deutlich verdickte Herzwände festgestellt, was auf längere Sicht tödlich sein könne.
68 Prozent aller 10- bis 18-Jährigen trinken regelmäßig Energy Drinks
Zugleich müsse Klöckner in ihrem Haushalt Mittel bereitstellen, um die Gesundheitsgefahren von Energy Drinks per Studie genauer unter die Lupe zu nehmen, forderte die SPD-Politikerin. Wie riskant die Drinks für Kinder und Jugendliche sind, ist noch nicht endgültig erforscht. Fest steht jedoch, dass immer mehr Kinder und Jugendliche Energy Drinks trinken. Kürzlich kam eine Studie der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit zu dem Ergebnis, dass schon 68 Prozent aller 10- bis 18-Jährigen regelmäßig Energy Drinks trinken. Und: Auch 18 Prozent aller Kinder unter zehn Jahren greifen gerne zu Energy Drinks.