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Trump gibt "beiden Seiten" Schuld an Gewalt von Charlottesville

Trump gibt "beiden Seiten" Schuld an Gewalt von Charlottesville

US-Präsident Donald Trump hat bei einer turbulenten Pressekonferenz seine uneindeutige erste Reaktion auf die Gewalt bei der rechtsradikalen Kundgebung in Charlottesville vehement verteidigt und erneut beiden Seiten die Schuld gegeben.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Geplant war eigentlich ein Statement des Präsidenten zur Infrastruktur im Trump-Tower. Dann kamen Fragen zur Gewalt von Charlottesville. Was folgte, war ein US-Präsident, dem der Kragen platzte.

"Es gab auf der einen Seite eine Gruppe, die schlimm war, und es gab auf der anderen Seite eine Gruppe, die ebenfalls sehr gewalttätig war", sagte Trump. Der Präsident verteidigte sein Zögern, bevor er sich am Samstag erstmals zu den Vorfällen äußerte und fiel inhaltlich auf sein erstes Statement zurück. "Ich wollte sicher sein, dass das, was ich sage, korrekt ist", sagte Trump. Man sage nicht sofort etwas, wenn man die Fakten nicht genau kennt, "anders als viele Reporter", fügte er hinzu. Anders als andere Politiker habe er nicht einfach irgendein rasches Statement machen wollen.

In seiner ersten Reaktion hatte Trump von "Gewalt von vielen Seiten" gesprochen. Er vermied es, Rassisten und Neonazis beim Namen zu nennen. Er bekam daraufhin erheblichen Druck und Kritik auch aus den eigenen Reihen. 

Gewerkschafter verlässt Präsidenten-Beirat

Aus Verärgerung über die erneute Aussage Trumps trat Gewerkschaftschef Richard Trumka kurz nach der Konferenz aus einem Beirat des Präsidenten zurück. Er müsse "im Namen aller arbeitenden Amerikaner, die jeden Versuch der Legitimierung dieser bigotten Grupppen ablehnen", zurücktreten, wurde der Chef der Gewerkschaft AFL-CIO zitiert. Zuvor hatten bereits zwei Wirtschaftsgrößen in dieser Woche Trump den Rücken gekehrt. 

Am Samstag war bei rassistischen Ausschreitungen in Charlottesville (Virginia) eine 32-Jährige Gegendemonstrantin von einem Auto gezielt angefahren und getötet worden. 19 Menschen wurden verletzt. Vorher war es zu Zusammenstößen gekommen.