Rauch im Hintergrund des Schifa-Krankenhauses
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WHO: Kein Kontakt mehr zu Schifa-Krankenhaus in Gaza

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WHO in großer Sorge um Schifa-Krankenhaus in Gaza

WHO in großer Sorge um Schifa-Krankenhaus in Gaza

Die Lage im Schifa-Krankenhaus in Gaza wird immer dramatischer. Wasser, Strom, Benzin und Sauerstoff gibt es dort nicht mehr. Laut WHO ging jetzt auch der Kontakt verloren. Nun besteht große Sorge um die Sicherheit von Personal und Patienten.

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Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat nach eigenen Angaben den Kontakt zu Mitarbeitern des Schifa-Krankenhauses im heftig umkämpften Gazastreifen verloren. "Da immer wieder erschreckende Berichte über wiederholte Angriffe auf das Krankenhaus auftauchen, gehen wir davon aus, dass sich unsere Kontakte den Zehntausenden Vertriebenen angeschlossen haben und aus der Gegend fliehen", teilte das Regionalbüro der WHO am Sonntagmorgen mit und rief erneut zu einem "sofortigen Waffenstillstand" auf.

Neues Zeitfenster für die Flucht in den Süden Gazas

Laut Israel soll nun ein Durchgang zwischen dem Schifa-Krankenhaus und einer Verbindungsstraße in Richtung Süden geschaffen werden. Dies teilte die Armee am Sonntag auf der Plattform X mit. Der Fluchtkorridor sei zwischen 09.00 Uhr und 16.00 Uhr Ortszeit (08.00 Uhr bis 15.00 Uhr MEZ) geöffnet.

Kein Wasser, kein Strom, kein Essen - drei Menschen bereits tot

Schwere Gefechte zwischen der israelischen Armee und Kämpfern der Terrororganisation Hamas haben für chaotische Zustände in den Krankenhäusern im Norden des Gazastreifens gesorgt. Ein Chirurg, der für die Organisation Ärzte ohne Grenzen im Al-Schifa-Krankenhaus arbeitet, berichtete über den Tod zweier Frühchen aufgrund von Stromausfällen. Auch ein erwachsener Patient sei wegen des Ausfalls seines Beatmungsgeräts gestorben. Es gebe kein Wasser, keinen Strom und keine Lebensmittel für die Patienten, unter ihnen dutzende Babys. Auf dem Krankenhausgelände suchten außerdem zahlreiche Zivilisten Zuflucht.

Ärzte ohne Grenzen: Krankenhäuser werden zu Leichenhallen

Das Krankenhaus sei "vollkommen umzingelt" und es gebe Bombardements in der Nähe, erklärte der Direktor des Krankenhauses, Mohammed Abu Salmija. Das medizinische Team könne nicht arbeiten und dutzende Leichen könnten nicht abtransportiert und beerdigt werden. Sollten die Kämpfe nicht gestoppt oder zumindest die Patienten evakuiert werden, "werden diese Krankenhäuser zu Leichenhallen", teilte die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen am Sonntag mit.

Die WHO macht sich "große Sorgen" um die Sicherheit des Personals und der Patienten. "Berichten zufolge ist die Zahl der stationären Patienten fast doppelt so hoch wie die Kapazität des Krankenhauses, selbst wenn die Leistungen auf lebensrettende Notfallversorgung beschränkt werden", hieß es von der WHO weiter.

Israel dementiert Angriffe auf das Krankenhaus

Zeugen in dem Krankenhaus berichteten der Nachrichtenagentur AFP am Telefon, es gebe ununterbrochen Schüsse, Luftangriffe und Artilleriefeuer in der Nähe des Krankenhauskomplexes. Über eine nahe dem Krankenhaus installierte Live-Kamera von AFP waren den ganzen Tag über Schüsse und Explosionen zu hören.

Die israelische Armee dementierte Angriffe auf das Krankenhaus. "In den vergangenen Stunden wurden Falschinformationen verbreitet, wir würden das Al-Schifa-Krankenhaus umzingeln und angreifen. Dies sind falsche Berichte", sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Samstagabend. "Die Hamas lügt über das, was in den Krankenhäusern passiert."

Israel: Babys sollen evakuiert werden

Zudem sei das Militär "regelmäßig" in Kontakt mit dem Krankenhauspersonal. Nach Darstellung Hagaris soll die Armee am Sonntag helfen, dass Babys der Kinderabteilung, "in ein sichereres Krankenhaus" gelangen. Das Klinikpersonal soll darum gebeten haben. Die Angaben waren gegenwärtig nicht unabhängig zu überprüfen. Das Krankenhaus ist mit 700 Betten der wichtigste Klinikkomplex im Gazastreifen und bietet Notfall- und chirurgische Versorgung. Israel wirft der im Gazastreifen herrschenden radikalislamischen Hamas immer wieder vor, Krankenhäuser als Verstecke und Kommandozentralen zu nutzen und Zivilisten als menschliche Schutzschilde zu missbrauchen, was die Hamas bestreitet.

Zwei Drittel der Kliniken in Gaza können nicht mehr arbeiten

Inzwischen sind nach Angaben des UN-Büros für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (Ocha) 20 der 36 Krankenhäuser im Gazastreifen "nicht mehr funktionsfähig". Staats- und Regierungschefs aus arabischen und muslimischen Staaten forderten bei einem Gipfeltreffen eine "bindende" UN-Resolution zu einem Stopp der israelischen Angriffe auf Ziele im Gazastreifen.

Mit Informationen von dpa und AFP

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