Bildrechte: pa/dpa/ Alexander Hein
Bildbeitrag

Wolfsrudel im Wildpark Poing

Bildbeitrag
>

Niedersachsen will Wolfsrudel abschießen lassen

Niedersachsen will Wolfsrudel abschießen lassen

Pro und contra Wölfe, ein Streitthema auch im niedersächsischen Landtagswahlkampf. Die rot-grüne Regierung in Hannover will unter bestimmten Voraussetzungen ganze Wolfsrudel zum Abschuss freigeben. Der Artenschutz lasse dies in Ausnahmefällen zu.

Von
Gerlinde Baun

Bedingung ist, dass die Tiere Schutzzäune von Nutztierhaltern regelmäßig überspringen. Über ein Vorgehen gegen Wölfe werde zudem weiter im Einzelfall entschieden, sagte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD). Er hat zusammen mit Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) und dem niedersächsischen Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) über den richtigen Umgang mit der wachsenden Wolfspopulation beraten.

Die Wölfe zählen weiter zu den bedrohten Tieren, betonte Hendricks. Die CDU in Niedersachsen will den Wolf in bestimmten Regionen zur Jagd freigeben. Auch die FDP fordert, den Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen. Die Grünen halten bislang dagegen. Weidetierhalter und die CDU fordern schon seit längerem eine Obergrenze für Wölfe. Der Aufnahme des Wolfes in das Jagdrecht erteilten die drei Minister bei ihrem Treffen in Hannover eine Absage.

Seit 2008, als sich die ersten Wölfe nahe Lüneburg ansiedelten, wurden 669 Nutztiere gerissen. Elf Rudel haben sich nach Angaben des Naturschutzbundes (NABU) in Niedersachsen angesiedelt. Die Landesjägerschaft geht derzeit von rund 140 Wölfen im Land aus.