Ein Waldbrand am McDougall Creek an einem Berghang oberhalb von Häusern bei West Kelowna in der Provinz British Columbia.
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In mehreren Regionen Kanadas wüten gerade heftige Waldbrände. Tausende Menschen wurden schon aus ihren Häusern vertreiben (Foto von Freitag).

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Zerstörte Häuser, verlassene Orte: Kanada kämpft gegen Brände

In mehreren Regionen Kanadas wüten gerade heftige Waldbrände. Tausende Menschen wurden schon aus ihren Häusern vertrieben. Feuerwehrleute begleiteten Autokonvois durch die Brandgebiete. Die Stadt Yellowknife ist fast komplett verlassen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

In Yellowknife, der Hauptstadt der kanadischen Nordwest-Territorien am nördlichen Polarkreis, haben sich in den vergangenen Stunden dramatische Szenen abgespielt. Waldbrände sind immer näher an die Stadt mit mehr als 20.000 Einwohnern herangerückt.

Etwa 19.000 Menschen verließen nach Behördenangaben ihre Häuser. Die meisten brachten sich mit dem Auto in Sicherheit. Die Feuerwehr bemühte sich, den einzigen Weg aus der Stadt offenzuhalten. Einsatzkräfte mussten einen Autokonvoi durch die Brandgebiete begleiten. Andere Menschen verließen mit Sonderflügen die Stadt.

1.600 Einwohner weigern sich bisher, zu gehen

Die Bürgermeisterin von Yellowknife, Rebecca Alty, sprach von einem kräftezehrenden Marathon. Wegen des starken Rauchs müsse die Stadt dringend evakuiert werden. Die Behörden riefen die verbliebenen 1.600 Einwohner, die nicht bei Notdiensten arbeiten, zum Einlenken auf. Wer trotzdem in der Stadt bleibe, gefährde sich und andere, hieß es.

Die Flammen, die vor mehr als einem Monat durch einen Blitzschlag ausgelöst worden waren, haben sich mittlerweile auf knapp 1.700 Quadratkilometer ausgedehnt. Das ist eine Fläche fast so groß wie die spanische Insel Teneriffa.

Zwölf Löschflugzeuge sind im Einsatz. Außerdem haben Arbeiter eine zehn Kilometer lange Brandschneise errichtet, um die Flammen aufzuhalten, wie der Fernsehsender CBC berichtet.

In anderer Stadt schon Häuser abgebrannt

Angespannt ist auch die Lage rund 1.500 Kilometer südwestlich in der Region um die Stadt West Kelowna. Dort hat sich die Brandfläche nach offiziellen Angaben binnen 24 Stunden fast verzehnfacht. Einer Nachrichtenagentur zufolge wurden nahe der Stadt mit ihren 30.000 Einwohnern schon mehrere Gebäude zerstört.

"Schlimmste Waldbrandsaison aller Zeiten"

In der ganzen Provinz British Columbia sind mittlerweile 15.000 Menschen aufgefordert worden, ihre Häuser zu verlassen. Die Provinzregion sprach von der "schlimmste Waldbrandsaison aller Zeiten". Der Notstand wurde ausgerufen. Insgesamt verbrannten in Kanada in diesem Jahr bereits rund 14 Millionen Hektar Wald. Vier Menschen kamen dabei ums Leben.

Mit Informationen von dpa und AP

Im Video: Waldbrände wüten in Kanada, aber auch auf Teneriffa

In Kanada spitzt sich die Lage weiter zu. Dort lodern Feuer an mehr als tausend Stellen im ganzen Land.
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In Kanada spitzt sich die Lage weiter zu. Dort lodern Feuer an mehr als tausend Stellen im ganzen Land.

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