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Schauspieler Thomas Thieme

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Absage an Heimatstadt: Thomas Thieme lehnt Weimar-Preis ab

Absage an Heimatstadt: Thomas Thieme lehnt Weimar-Preis ab

Aus "persönlichen Gründen" hat der Schauspieler Thomas Thieme den Kulturpreis seiner Geburtsstadt Weimar abgelehnt. Die Verantwortlichen bedauerten es, wollen es aber "akzeptieren". Kein Einzelfall: Ein Preisträger gab seine Auszeichnung zurück.

Über dieses Thema berichtet: LÖSCHEN Kultur am .

Der Weimar-Preis wird seit 1990 alle zwei Jahren an Personen verliehen, die sich um die Klassiker-Stadt verdient gemacht haben. Er ist mit jeweils 5000 Euro dotiert. Über die Preisträger entscheidet eine Jury, der Stadtrat von Weimar muss deren Vorschläge jedoch in geheimer Abstimmung bestätigen. Was Thomas Thieme bewogen hat, den Preis auszuschlagen, ist nicht näher bekannt geworden. Die Weimarer Kulturchefin Julia Miehe sprach von „persönlichen Gründen“, die der Schauspieler angegeben habe. Das werde akzeptiert und ändere nichts an der „Hochachtung“ für den Preisträger. Einen alternativen Kandidaten zu ehren, sei nicht in Frage gekommen. Daher werde der Preis erst wieder in zwei Jahren vergeben. Als Tag der Verleihung war der 3. Oktober ins Auge gefasst.

"Keine Ressentiments gegen Weimar"

In der „Thüringer Allgemeinen“ wird Thieme mit dem Satz zitiert, er verbinde mit seiner Entscheidung „keine Ressentiments gegenüber der Klassikstadt, in der er Erfolge“ gefeiert habe. Allerdings habe die zuständige Jury „die Verdienste von Kulturbotschaftern Weimars, wie Bernd Kauffmann, Nike Wagner, Detlef Heintze oder Stephan Märki, permanent übergangen“. Tatsächlich hat Weimar ein sehr gebrochenes Verhältnis zu seinen Kulturschaffenden: Moderne Kunst hat es schwer, auch im Theater. Die Klassiker werden zwar in Ehren gehalten, aber nicht zuletzt aus touristischen Gründen. Der Literaturwissenschaftler Paul Raabe hatte seinen Weimar-Preis nach der Verleihung wegen des Verkaufs des Hauses der Frau von Stein an einen spanischen Kunsthändler zurückgegeben.

Erfolg mit DEFA

Thieme, Jahrgang 1948, verbindet mit Weimar nicht nur seine Geburt: Schon 1975 feierte er einen großen Erfolg als Goethes Nebenbuhler Johann Christian Kestner in der legendären DEFA-Verfilmung von Thomas Manns „Lotte in Weimar“.