Jonas Dassler, Fatih Akin und Heinz Strunk auf der Berlinale
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So wild sind die deutschen Filme auf der Berlinale

So wild sind die deutschen Filme auf der Berlinale

Das erste Berlinale-Wochenende ist vorbei und schon jetzt steht fest: Die wildesten Filme kommen aus Deutschland. Fatih Akin zeigt in seinem Film einen Serienmörder und in "Systemsprenger" von Nora Fingscheidt wird das Sozialsystem durchleuchtet.

Eine 10-Jährige begeistert als Derwisch in "Systemsprenger“

10 Jahre alt und eine der stärksten Frauen dieser Berlinale: Helena Zengel, Hauptdarstellerin im Wettbewerbsfilm "Systemsprenger“. Ein Drama, das uns schon am ersten Tag gehörig wachrüttelte.

Zengel spielt das Mädchen Benni. Sie leidet unter einem Trauma und Gewaltausbrüchen, ihre Mutter wird ihrer nicht Herr. Seitdem driftet das Kind von einer Institution in die andere. Das Sozialsystem versagt in Bennis Fall. Die Ausweglosigkeit des Kindes spielt Helena Zengel mit Wut und tiefer Emotion. Ein großes Talent in einer starken, kompromisslosen und provokanten, deutschen Berlinale-Beitrag von Nora Fingscheidt.

Fatih Akins "Der goldene Handschuh" ist einer der radikalsten Berlinale-Filme

Fatih Akin hat Heinz Strunks Roman „Der goldene Handschuh“ verfilmt und erzählt die Geschichte des Hamburger Serienmörders Fritz Honka. Schauplatz ist vor allem die Kneipe "Der Goldene Handschuh". Hier säuft Fritz Honka (kraftvoll gespielt von Jonas Dassler) regelmäßig. Und dort findet er auch gestrandete Frauen, die Opfer seiner Machtphantasien werden.

Fatih Akin zeigt das Milieu, den Täter und seine gruseligen Taten ungefiltert hässlich und bisweilen unerträglich deutlich. Das provozierte schon bei der Pressevorführung das Publikum. Dabei ist „Der Goldene Handschuh“ keine Exploitation, sondern ein ungeschminkter, harter Blick in menschliche Abgründe.

"Brecht" von Heinrich Breloer feiert auf der Berlinale Premiere

Noch ein großer Deutscher auf der Berlinale - Bertolt Brecht. Ihm hat Heinrich Breloer einen dokumentarischen Spielfilmzweiteiler gewidmet. Die große BR-Koproduktion vereint Tom Schilling und Burkhart Klaußner als jungen und alten Brecht vor der Kamera.

"Brecht" ist ambitioniert, gut gespielt, manchmal wild, doch viel zu selten wirklich packend. Mehr Archivmaterial, weniger Hetze durch Brechts Leben - das wäre es gewesen. Dennoch: Die wildesten Filme dieser ersten Festivaltage, waren die Deutschen.

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