Angerer erlitt am Freitag während einer OP ein tödliches Aneurysma, also eine krankhafte Aussackung eines Blutgefäßes. In welcher Klinik sich Angerer hatte operieren lassen und weshalb, das ist noch unbekannt.
Bis zuletzt in guter Verfassung
Die Münchner Musikszene ist in tiefer Trauer. Die Meldung vom Tod des Cagey-Strings-Frontmanns traf Angerers Fans und Kollegen völlig unvorbereitet. Auf Angerers Homepage wird noch mit einem Auftritt von vor einer Woche geworben. Und: Noch einem Tag vor seinem Tod hatte Angerer mit Freunden und Kollegen in einer Münchner Country-Bar den Geburtstag eines Freundes gefeiert. Das berichtete der ebenfalls anwesende Liedermacher Hanse Schoierer ("Haferfeldtreiber") dem Stadtmagazin München 24. Laut Schoierer hatte Angerer an diesem Abend auch eine - Zitat - "fulminante Version von Johnny B. Goode zum Besten gegeben".
Johnny B. Goode also. Das passte zu Angerers musikalischer Vita. Waren es doch vor allem Coverversionen von Rock-, Pop- und Party-Klassikern, die Angerer und seinen Cagey Strings zu Bekanntheit verhalfen, vor allem in München und Umgebung.
Aber: Die Cagey Strings schrieben und produzierten auch eigene Songs. Speziell Ende der 1980er- und 1990er-Jahre hatten sie damit Erfolg, traten in zahlreichen bundesweit ausgestrahlten TV-Shows auf, unter anderem in "Formel 1" und der "ZDF Hitparade".
Ende der 80er der musikalische Durchbruch
Gitarrist und Sänger Angerer spielt von Beginn an eine zentrale Rolle in der Band. Er ist es, der die Formation - inspiriert von Paul Würges - gründet, der mit seinen Moosacher Schulfreunden Werner Heizenreder (Schlagzeug), Bernd Bircks (Gitarre und Piano) und Paul Kreil (Bass und Akkordeon) zuerst auf Schulveranstaltungen und Partys spielt. Seit 1982 sind sie unter dem Namen Cagey Strings unterwegs - und zunehmend erfolgreich.
1989 schaffen sie den überregionalen Durchbruch, auch dank Produzent Harald Steinhauer und Spider-Murphy-Gang-Schlagzeuger Franz Trojan. Ihre Singlekompilationen "Heute Nacht" und "Tausendmal in meinen Träumen" verkaufen sie mithilfe diverser Single- und Longplayer mehr als eine Million Mal. Die Songs laufen recht häufig im Radio, allein 1990 haben die Cagey Strings rund 20 Fernsehauftritte.
Spider Murphy Gang tief betroffen
Mit "Keine war wie du" oder "Bossa Nova Baby" haben die Münchner 1993 weitere Chartsongs. Es folgen im Laufe der Jahre einige Besetzungswechsel. Angerer bleibt immer dabei - und wird ab 1996 den Münchnern noch vertrauter. Die Cagey Strings werden Wiesn-Band, natürlich mit Angerer als Frontmann. Im Hacker-Zelt sorgt die Gute-Laune-Gruppe seither für ausgelassene Stimmung, mehr als 20 Jahre lang; auch am Münchner Frühlingsfest ist sie regelmäßig als Anheizer dabei, für Stadtteil- und Biergartenfeste wird sie häufig gebucht, sie spielt beim BR-Funkball und bei der BR-Radltour, tritt aber nicht nur in der Landeshauptstadt auf, sondern auch anderswo in Bayern.
Nun also diese Nachricht, auf die Fans und Kollegen schockiert reagieren. Die Spider Murphy Gang schreibt auf Facebook:
"Kollege und guter Freund der Band, hat sich heute dazu entschlossen, im Rock'n'-Roll-Himmel für Stimmung zu sorgen. Schorsch, wir werden Dich vermissen."
Michi Högl von der Högl Funband schreibt ebenfalls auf Facebook:
"Es ist so unfassbar (…) Er war einer der liebenswertesten Kollegen. Immer ein nettes Wort, ein Lächeln (...) Vor ein paar Wochen haben wir noch im Deutschen Theater zusammen gespielt und er kam zu mir auf die Bühne und wir haben den letzten Song zusammen gesungen. Ich hätte mir niemals gedacht, dass es der letzte Song ist, den wir zusammen singen."
(Quellen: Wikipedia, Band-Homepage, Stadtmagazin München 24)