Tragödie
Terror 1977. Den tödlichen Attentaten auf Generalbundesanwalt Buback und den Dresdner Bank-Vorstand Ponto, folgten am 18.Oktober die Stürmung der entführten „Landshut“, der Mord an Arbeitgeber-Präsident Schleyer und die RAF-Toten von Stammheim. Dominik Graf war damals 25 Jahre alt.
„Ich hab‘ mich, nach den ganzen Wochen von atemloser Spannung, erschöpft gefühlt von dem, was da passiert ist, was da wirklich kulminiert ist in eine antike Tragödie.“
Die 13. Fee
Dominik Graf erzählt, wie er auf Fahndungsplakaten einen früheren Mitschüler entdeckte. Und Alexander Kluge liest in „radioTexte – Das offene Buch“ unveröffentlichte Geschichten aus dem Deutschen Herbst; wie die Mutter Gudrun Ensslins vor der Beerdigung aufbegehrte. Was mit den Gehirnen der RAF-Toten geschah. Aktuell ist die Frage: Wie aus Lebens- eine Zerstörungsenergie? Terror entstehe durch Ausschluss, sagt Alexander Kluge.
"Wir müssten diese Erfahrung dringlich aufgreifen, um so was wie Bataclan und was noch kommt zu verstehen. Es geht nicht, daß wir einfach sagen, das ist die 13. Fee, das gibt’s nicht, es kommt ja, und es nimmt zu."
Exklusive Geschichten
Mit Hannelore Hoger, die schon in „Deutschland im Herbst“ mitspielte, lesen Dominik Graf und Alexander Kluge – exklusiv – auf Bayern 2 Geschichten zum Deutschen Herbst und Graf erzählt von seinem neuen Tatort am Sonntagabend: „Der rote Schatten“ führt zurück ins Jahr 1977. Die Stuttgarter Kommissare sind einem V-Mann auf der Spur, der den Staat über Jahre erpresste.
„Und in diesem Fall, ich glaube Anfang 2007 war das, hat er seine Lebensgefährtin umgebracht und erwartet, daß der Verfassungsschutz ihn deckt.“