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Ein Moslem, ein Christ, ein Jude: Kunst gegen Klischees

Hat Gott Humor? Bestimmt. Viele Gläubige dagegen hegen eher Misstrauen gegen religiöse Witze. Dagegen zeichnet der Israeli Eran Shakine an und zeigt im Jüdischen Museum München einen Muslim, einen Christen und einen Juden in absurden Situationen.

Über dieses Thema berichtet: kulturWelt am .

Ein Moslem, ein Christ und ein Jude klopfen an der Himmelspforte, aber keiner macht auf …Was klingt wie der Anfang von einem Witz, zündet bei Eran Shakine einfach nicht wie gewohnt - zum Glück! Er spielt mit religiösen Vorurteilen und Klischees, er provoziert sie, aber sie laufen ins Leere. Denn der Moslem, der Christ, der Jude – sie sind auf seinen Bildern einfach nicht zu unterscheiden. Kein Bart, kein Kreuz, keine Schläfen-Locken – nur drei seltsam aus der Zeit gefallene Gentlemen im Anzug, mit Zylinder, die unbeholfen durch die Welt stolpern und schon einiges durchgemacht haben. Auf Berge klettern, um dem Himmel näher zu sein - aber oben nur Nebel. Beim Psychiater sitzen – mürrisch und ohne Erkenntnis. Oder gemeinsam auf einer riesigen Welle surfen, was mit Shakines Herkunft zu tun hat.

"In Tel Aviv gibt’s viele Surfer, besonders wenn ich mit dem Fahrrad zum Atelier fahre. Die Wellen sind hoch, sie sind klein und schaffen es, diese Naturgewalten zu überwinden. Das hat was Magisches für mich." Eran Shakine

Ein Moslem, ein Christ und ein Jude haben keine Angst vor Monstern – heißt dieses flammende, schwarz-rote Bild. Das Monster – es kann natürlich alles Mögliche sein, sagt Shakine, jede abstrakte Bedrohung. Aber wenn wir schlau und vorsichtig sind, können wir damit zurechtkommen. Ist das naiv? Vielleicht, aber das ist völlig egal – denn in diesen fast philosophischen Zeichnungen, Gemälden und Animationen schlummert so viel Menschliches, Warmherziges, Hoffnungsvolles – und nicht zuletzt eine überraschend sanfte Variante des berühmt-berüchtigten jüdischen Witzes. 

A Muslim, a Christian and a Jew – Eran Shakine. Bis 21. Oktober im jüdischen Museum München.