Frankreich trauert um seinen Filmstar Jean-Louis Trintignant. Der Künstler starb im Alter von 91 Jahren, wie seine Familie am Freitag mitteilte. Trintignant spielte in etwa 160 Filmen und Theaterstücken, darunter in "Ein Mann und eine Frau" von Claude Lelouch und in Michael Hanekes Drama "Liebe".
Berühmt durch Film mit Brigitte Bardot
Trintignant wurde am 11. Dezember 1930 in Piolenc in Südfrankreich als Sohn einer wohlsituierten Industriellenfamilie geboren. Seine Karriere begann er zunächst im Theater, dem er zeitlebens treu blieb. Der Schauspieler war zweimal verheiratet.
Bekannt wurde er, als er 1956 in der Rolle des schüchternen Ehemanns an der Seite von Brigitte Bardot in dem Film "Und ewig lockt das Weib" auftrat - und dann eine Liaison mit der Schauspielerin einging. 2003 verabschiedete Trintignant sich wegen einer privaten Tragödie für mehrere Jahre von der Kinowelt, nachdem seine Tochter Marie von ihrem Partner, dem Sänger Bertrand Cantat, zu Tode geprügelt worden war.
Zusammenarbeit mit Stars wie Romy Schneider
Der Schauspieler arbeitete mit den Größten des Filmgeschäfts zusammen. Mit Costa-Gavras drehte er den Politthriller "Z". Seine Rolle als Untersuchungsrichter brachte ihm 1969 auf den Filmfestspielen in Cannes die Auszeichnung als bester Schauspieler ein. Es folgten der "Lügner" von Alain Robbe-Grillet, "Der große Irrtum" von Bernardo Bertolucci oder "Das wilde Schaf" mit Romy Schneider, in dem er einen Frauenverführer verkörpert.
Michael Haneke holte Trintignant nach mehrjähriger Pause wieder zum Film. In "Liebe" aus dem Jahr 2012 spielt er einen Rentner, der seine nach einem Schlaganfall ans Bett gebundene Frau vom Leiden erlöst. Erneut mit Haneke, den er für den besten Regisseur der Welt hielt, drehte er "Happy End" aus dem Jahr 2017.
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