Lilienthal kam damit einer Entscheidung des Münchner Stadtrats womöglich zuvor. Denn: Die CSU-Fraktion hatte laut Lilienthal einen Beschluss gegen eine Vertragsverlängerung gefasst.
Der Stadtrat stimmt über die Besetzung des Intendantenpostens ab; ohne eine Zustimmung der CSU-Fraktion hätte es wohl keine Mehrheit für Lilienthal gegeben.
"Theater mit Mut zum Experiment"
Der Kulturreferent der Stadt, Hans-Georg Küppers (SPD), bedauerte die Entscheidung Lilienthals und fügte hinzu: "Ein Theater mit Mut zum Experiment kann sich mit seinen Produktionen nie auf der sicheren Seite wähnen". Dennoch gehe das Team der Kammerspiele bewusst diesen Weg, dem leider nicht das gesamte Publikum folge.
Weniger Zuschauer und geplatzte Premiere
Lilienthal ist seit 2015 im Amt und gilt als umstritten. Bereits die ersten zwei Jahre im Amt waren für ihn eine unruhige Zeit, auch wegen seines Theaterverständnisses: weniger klassisches Sprechtheater, mehr freie Gruppen, kollektives Inszenieren und Performances. Weniger Zuschauer waren die Folge. In seiner zweiten Saison platzte eine Premiere, ein Regisseur warf das Handtuch, mehrere Schauspielerinnen kündigten.