Schreckensnachricht für die Oberpfälzer Kulturszene: Die Landestheater Oberpfalz GmbH (LTO) hat Insolvenz angemeldet. Das LTO teilte am Donnerstag mit, dass es beim Amtsgericht Weiden einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt habe.
- Zum Artikel: Neustart der Kultur: Wie viel ist sie uns noch wert?
Corona hat finanzielle Lücke hinterlassen
Davon seien derzeit 20 Beschäftigte in Voll- und Teilzeit betroffen, die nun zum Ende des Jahres ihren Beruf verlieren. Außerdem würden Künstlerinnen und Künstler ihre Stückverträge nicht bekommen. Grund für die Insolvenz sei unter anderem die Corona-Pandemie, die eine große finanzielle Lücke hinterlassen habe, heißt es vom LTO.
Steigende Verkaufszahlen können Defizit nicht auffangen
Die Rahmenbedingungen und die erweiterten Auflagen, die vom Theater umgesetzt werden mussten, hätten für eine Verschärfung der finanziellen Notlage gesorgt. Obwohl sich die Nachfrage und der Verkauf der Karten in den letzten Jahren an den Verkaufszahlen vor Corona annäherten, konnte das entstandene Defizit nicht mehr aufgefangen werden, so das LTO weiter. Die geplante Umstrukturierung war in dem notwendigen Zeitrahmen nicht umsetzbar, entstandene Engpässe konnten durch bereits eingeleitete Sanierungsmaßnahmen oder öffentliche Zuwendungen nicht mehr ausgeglichen werden.
Spielbetrieb soll bis Jahresende aufrechterhalten bleiben
Das LTO ist bemüht den Spielbetrieb bis zum Ende des Jahres aufrecht zu erhalten, ob und wie geplante Vorstellungen von der Insolvenz betroffen sind, wird sich erst in den nächsten Wochen klären. Die Situation für den Spielbetrieb im Sommer 2025 ist noch unklar.
Erst vor wenigen Wochen neue Spielstätte eröffnet
Das Landestheater Oberpfalz wurde im Jahr 2010 gegründet. Erst Ende September hatte das LTO nach 14 Jahren seine eigene Spielstätte in der alten Glasfabrik in Vohenstrauß eröffnet und damit einen Meilenstein erreicht. Zuvor war es das einzige professionelle Theater in Bayern ohne feste Spielstätte. Durch das neue Theater hatte sich das LTO erhofft, dass die gut 10 Produktionen des Landestheaters pro Jahr so mit weniger Aufwand und kostengünstiger entstehen könnten. Die Kosten für die Einrichtung der neuen Spielstätte summierten sich im unteren fünfstelligen Bereich.
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!