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Filmorchester Babelsberg

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Zuviel Baulärm: Steht Filmorchester Babelsberg vor dem Aus?

Dauernder Lärm verhindert nach Aussage von Intendant Klaus-Dieter Beyer Aufnahmen im Babelsberger Tonstudio. Damit fielen wichtige Einnahmen aus. Das Orchester muss rund 1,7 Millionen Euro selbst erwirtschaften, den Rest zahlt das Land Brandenburg.

Über dieses Thema berichtet: LÖSCHEN Kultur am .

Das Filmorchester werde "ab jetzt seriöser Weise keinem Kunden mehr Zusagen machen", sagte Beyer der "Märkischen Allgemeinen". Reich rechnerisch sei der Klangkörper zum Aufgeben gezwungen, womit eine 100-jährige Tradition erlöschen würde. Grund dafür ist eine Großbaustelle, die am 1. August in Betrieb gehen soll. Nahe dem Tonstudio, direkt am Eingang der "Medienstadt Babelsberg", soll auf 7.000 Quadratmetern ein fünfstöckiger Bürokomplex entstehen. Damit wird der Aufnahme-Saal nach Ansicht der Musiker bis auf Weiteres unbenutzbar. Weil sie jedoch rund 60 Prozent ihres Haushalts selbst erwirtschaften müssen, wäre das eine Katastrophe. Der alarmierte Intendant will den Orchestermitgliedern im "November oder Dezember" die Kündigungen mitteilen. Bisher hätten die Betroffenen offiziell noch nichts von der drohenden Pleite erfahren.

Hoffentlich "nicht das letzte Wort"

Vom Baustellenlärm soll auch eine Filmnachbearbeitungsfirma auf dem Gelände Babelsberg betroffen sein. Auch sie signalisierte bereits, dass ihre Arbeit nahe einer Baustelle unmöglich werde. Der Potsdamer Bau-Dezernent Bernd Rubelt ließ sich mit den Worten zitieren:

"Mit Bedauern haben wir von der Ankündigung des Intendanten des Deutschen Filmorchesters Babelsberg erfahren, keine weiteren Aufträge mehr anzunehmen und Mitarbeiter zu entlassen. Wir hoffen, dass damit noch nicht das letzte Wort gesprochen ist." Bernd Rubelt

Zur Zeit ist das Filmorchester im Urlaub, die Musiker werden in etwa zwei Wochen in Potsdam zurück erwartet.