Herrmann fordert Live-Einsatz von Gesichtserkennung

München: Der bayerische Innenminister Herrmann will Livebilder von Überwachungskameras mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz auswerten lassen. Eine solche Echtzeit-Scannung ist europarechtlich nur in Ausnahmefällen zulässig. Auch die Bundesregierung lehnt sie im Koalitionsvertrag ab. Herrmann sieht aber Vorteile: Dadurch könnten sowohl aktuelle Fahndungen als auch bereits länger andauernde Suchen nach Verdächtigen erleichtert werden. Das werde sicher zu Fahndungserfolgen führen, so der CSU-Politiker. Der bayerische Datenschutzbeauftragte Petri hält die Auswertung von Live-Aufnahmen etwa an Bahnhöfen oder anderen öffentlichen Plätzen für einen schweren Eingriff in die Grundrechte. Zudem gibt er zu bedenken, dass die Polizei selbst bei einer Treffergenauigkeit von 98 Prozent Hunderte von unschuldigen Personen überprüfen müsse. Das ist laut Petri nicht alltagstauglich.

Sendung: BR24 Nachrichten, 21.08.2024 09:15 Uhr

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