Kiew lehnt russisches Ultimatum für Mariupol ab

Kiew: Die ukrainische Führung hat ein vom russischen Militär gestelltes Ultimatum an die Verteidiger der Hafenstadt Mariupol abgelehnt. Es werde keine Kapitulation, kein Niederlegen der Waffen geben, sagte Vize-Regierungschefin Wereschtschuk in der Nacht. Dies sei der russischen Seite bereits übermittelt worden. Sie forderte vielmehr vom russischen Militär die Öffnung eines Flucht-Korridors in die umkämpfte Hafenstadt am Asowschen Meer. Russland hatte zuvor die ukrainischen Truppen in Mariupol aufgefordert, die Waffen niederzulegen und die Stadt am Vormittag zu verlassen. Dazu solle für zwei Stunden ein Korridor eingerichtet werden. - Mariupol stand in den vergangenen Tagen im Mittelpunkt der russischen Angriffe in der Region. Zehntausende Menschen haben die Stadt bereits verlassen. Nach russischen Angaben sollen sich noch 130.000 Zivilisten in Mariupol aufhalten. Vor Beginn des Krieges hatte die Stadt über 400.000 Einwohner. Nach Angaben des griechischen Generalkonsuls, der jetzt als letzter EU-Diplomat Mariupol verlassen hat, wurde die Stadt durch den Krieg praktisch völlig zerstört. Bei den Kämpfen um Mariupol soll auch der stellvertretende Kommandeur der russischen Schwarzmeer-Flotte getötet worden sein.

Sendung: BR24 Nachrichten, 21.03.2022 02:00 Uhr

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